Beim Abtragen der Grünanlage auf dem früheren Bahndamm am Deutzer Rheinufer wurden Reste historischer Bauten wiederentdeckt. Die zeigen laut Fortis Colonia e.V., dass neuzeitliche Befestigungsanlagen und die Bahndammstützmauern aus dem späten 19. Jahrhundert offensichtlich auf den Grundmauern des römischen Kastells errichtet wurden. Außerdem zeige sich, dass wohl noch über dem heutigen Straßenniveau Reste anderer historischer Bauten liegen. Der frühere Bahndamm erweise sich damit als eine Aufschüttung, die offenbar nicht nur aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Vielmehr hätten sich allem Anschein nach unter der Oberfläche des Dammes historische Schichten aus früheren Jahrhunderten erhalten. Dort hätte sich die alte Deutzer Pfarrkirche St. Urban und deren Friedhof befunden. Abgesehen davon sei die Drehscheibengrube des Bergisch-Märkischen Bahnhofs mit ihrer nun erkennbaren Konstruktion eine eigene Attraktion.  

Dieser Schatz darf jetzt nicht zerstört werden, erklärt der Verein. Die angestrebte Aufwertung des Rechtsrheinischen durch den Rheinboulevard dürfe nicht zu einem Abbruch der Zeugnisse rechtsrheinischer Geschichte führen. Fortis Colonia e.V. fordert darum, die Planung dahingehend zu modifizieren, dass diese bedeutenden Relikte erhalten bleiben können.

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