London |dieser Artikel wird laufend aktualiesiert | +++ Olympiasieger Harting beklaut +++ Brendel gewinnt Gold im Einer-Canadier +++ Vier Medaillen für deutsche Kanuten +++ Olympische Spiele sind Werbe- und Quotenhit +++ DOSB-Chef Vesper: Konkurrenzkampf bei Olympia ist viel härter geworden

17.30 Uhr > Fall Drygalla: FDP-Politiker Knopek fordert „Fair-Play“

Der FDP-Politiker Lutz Knopek hat „Fair-Play“ im Fall Drygalla gefordert. „Der Fall Drygalla hat deutlich gemacht, dass es bei Olympia um mehr geht als um sportliche Leistungen in den Wettbewerben“, sagte Knopek am Mittwoch in Berlin. „Alle internationalen Sportveranstaltungen, gerade im Jugendbereich, leben von grundlegenden Tugenden, die sich in den olympischen Werten widerspiegeln: Sport lebt von gegenseitigem Respekt und verbindet Menschen unabhängig von Herkunft, Orientierung oder sozialem Status.“

Sportler, die sich nicht zu diesen Werten bekennen, sollten Deutschland nicht bei Olympischen Spielen vertreten, forderte Knopek. „Rechter, linker und religiöser Extremismus sind mit den olympischen Werten unvereinbar. Wir brauchen daher dringend eine intensivere gesellschaftliche Debatte um die Werte des Sports. Diese werden wir auch im Sportausschuss des Deutschen Bundestages führen“, so der FDP-Politiker weiter. „Die FDP-Fraktion begrüßt, dass sich Nadja Drygalla klar und unmissverständlich zu den olympischen Werten bekannt und sich von rechtsextremem Gedankengut distanziert hat.“ Der Fall müsse nun in allen Facetten gründlich aufgearbeitet werden, sowohl im Hinblick auf das Verhalten der Beteiligten in Verbänden und Vereinen als auch im Hinblick auf öffentliche Verurteilungen der Sportlerin.
„Wir erwarten Fair-Play im Sport, aber auch im Umgang mit Sportlern. Der Fall Drygalla darf nicht dazu führen, Gesinnungsschnüffelei wiederzubeleben, wie wir sie aus dem DDR-Sport noch gut in Erinnerung haben.“ Die Abschaffung der Unschuldsvermutung und die Einführung der Sippenhaft seien mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung Deutschlands unvereinbar und würden von der FDP-Bundestagsfraktion strikt abgelehnt werden, betonte Knopek. „Der Respekt vor dem Privat- und Berufsleben muss wieder einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert bekommen. Das gilt nicht nur für den Sport“, so der FDP-Politiker.

17.15 Uhr> DOSB-Chef Vesper: Konkurrenzkampf bei Olympia ist viel härter geworden

Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, macht für die bislang eher bescheidene Ausbeute der deutschen Sportler bei den Olympischen Spielen in London den viel härter gewordenen Konkurrenzkampf verantwortlich. „Es ist das eingetreten, was wir vorher gesagt haben: Der Konkurrenzkampf ist viel härter geworden. Es sind viel mehr Nationen, die jetzt vorne mitmischen wollen“, sagte Vesper gegenüber dem Fernsehsender N24. Bereits jetzt hätten Sportler aus 99 verschiedenen Ländern eine Medaille in London gewonnen.

„In Peking waren es 86 am Ende der gesamten Spiele, 74 waren es in Athen“, erklärte Vesper. Dies zeige, dass die Breite in der Leistungsspitze „erheblich größer geworden ist“. Deswegen sei es für deutsche Sportler schwieriger, Goldmedaillen zu gewinnen, so Vesper weiter.

16.50 Uhr> Olympische Spiele sind Werbe- und Quotenhit

Die noch bis Sonntagabend laufenden Olympischen Sommerspiele in London übertreffen die Spiele in Peking in Sachen Einschaltquoten und Werbebuchungen deutlich. Dies berichtet das Branchenmagazin „Werben & Verkaufen (W&V)“ in seiner am morgigen Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Bis zum vergangenen Wochenende sahen durchschnittlich 3,47 Millionen Zuschauer die Spiele bei ARD und ZDF – darunter 1,2 Millionen Menschen aus der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren.

Bei dem Sender Eurosport, der ebenfalls Olympia übertragen darf, pendelte die Reichweite an den bisherigen Sendetagen stets um eine Million. In Peking 2008, wo die Live-Übertragungen in die frühen Morgenstunden fielen, sahen durchschnittlich 2,27 Millionen Olympia-Fans zu. Die Quoten-Goldmedaille verdiente sich laut dem Magazin bislang die chinesische Wunderschwimmerin Ye Shiwen über 200 Meter Lagen – noch vor dem Goldlauf des Supersprinters Usain Bolt.

Auch bei der Vermarktung läuft es bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten gut. „Die Werbeblöcke sind nahezu ausgebucht“, so Michael Lina, Leiter Sportvermarktung bei ARD Werbung Sales & Services. „Unsere Erwartungen wurden erfüllt“, berichtet Christoph Lüken vom ZDF-Werbefernsehen.

Für ARD und ZDF ist Olympia ein lohnendes Geschäft: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnten beide Sender laut einer Auswertung des Marktforschungsinstituts Ebiquity, das das Magazin zitiert, ihre Brutto-Werbeeinnahmen um deutlich über 40 Prozent steigern. Dem Rest des TV-Marktes macht hingegen die Regentschaft der Ringe zu schaffen. Laut der vorläufigen Ebiquity-Auswertung sank der Anteil der TV-Werbung im bisherigen Spielezeitraum im Jahresvergleich um neun Prozent.

Auch Radios, Verlage und Online-Anbieter verzeichnen einen Rückgang der Werbeeinnahmen. Ähnlich wie bei der Fußball-EM drosseln große Konsumgüterhersteller ihren Werbedruck während des Sport-Großereignisses.

16.45 Uhr > Vier Medaillen für deutsche Kanuten

Bei den Olympischen Spielen in London haben die deutschen Kanuten am Mittwoch insgesamt vier Medaillen geholt. Sebastian Brendel gewann die Goldmedaille im Einer-Canadier über 1.000 Meter. Zuvor holte der Deutsche Max Hoff die Bronzemedaille im Kajak-Einer über 1.000 Meter.

Ebenfalls Bronze gewannen Martin Hollstein und Andreas Ihlek im Zweier-Kajak über die gleiche Distanz. Der deutsche Vierer-Kajak mit Carolin Leonhardt, Franziska Weber, Katrin Wagner-Augustin und Tina Dietze holte im Finale über 500 Meter Silber. Bei den Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 hatten die deutschen Kanuten dreimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze gewonnen.

11:11 Uhr > Brendel gewinnt Gold im Einer-Canadier

Bei den Olympischen Spielen in London hat der deutsche Kanute Sebastian Brendel die Goldmedaille im Einer-Canadier gewonnen. Der 24-jährige Brandenburger kam vor dem Spanier David Cal Figueroa ins Ziel. Bronze holte der Kanadier Mark Oldershaw. Zuvor hatte bereits der Deutsche Max Hoff die Bronzemedaille im Kajak-Einer gewonnen. Bei den Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 hatten die deutschen Kanuten dreimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze gewonnen.

09:47 Uhr > Olympiasieger Harting beklaut

Diskus-Olympiasieger Robert Harting ist nach eigenen Angaben während seiner Feier nach dem Wettbewerb bestohlen worden.“Alle Akkreditierungen und Ausrüstung wurden mir geklaut“, sagte Harting der „Bild-Zeitung“. „Ich hatte sie abgelegt, als ich mich den Gästen gewidmet habe. Danach bin ich nicht mehr ins olympische Dorf gekommen. Ich habe nur eine Stunde in der S-Bahn auf dem Stuhl geschlafen.“ Bei den Olympischen Spielen hatte der 27-Jährige am Dienstagabend mit einer Wurfweite von 68,27 Metern Gold geholt.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto