Köln | Das Opferfest „kurban bayramı“ gehört im Islam zu den höchsten Feiertagen. Es dauert vier Tage und beginnt am heutigen Freitag, 1. September. Weltweit gehört es zur Pflicht aller Muslime, zu diesem Fest ein Tier zu opfern und das Fleisch an Bedürftige, aber auch an Verwandte und Bekannte zu verteilen – sofern sie über die finanziellen Mittel dazu verfügen. Gleichzeitig endet die Hadsch, die Wallfahrt nach Mekka – also die Wallfahrt zur Geburtsstadt des Propheten Muhammeds. 

Nach dem Fastenmonat Ramadan hat in der islamischen Religion kein anderes Fest eine so große Bedeutung wie das Opferfest. Bei der Opferung handelt es sich vor allem Schafe, aber auch Rinder oder Ziegen. Alle rituell geopferten Tiere sind Paarhufer. Mit der Opferung werden gute Wünsche für die Menschen und Dankbarkeit gegenüber Gott verbunden. Ähnlich wie zum Fest des Fastenbrechens ist es auch beim Islamischen Opferfest ein fester Brauch, am Morgen die Moschee zu besuchen und dort zu beten. Anschließend findet ein Fest mit Verwandten, Nachbarn und Freunden statt, bei dem gegessen und getrunken wird sowie Gaben an Bedürftige verschenkt werden.

Aufgrund des islamischen Mondkalenders findet das Opferfest jährlich nicht am selben Termin statt. Pro Jahr verschiebt es sich meistens um elf Tage nach hinten. Im nächsten Jahr also findet das Opferfest am 22. August 2018 statt.

Bedeutung des Opferfestes

Das Opferfest wird zu Ehren des Propheten Abraham/Ibrahim gefeiert. Man erinnert sich dabei an das große Opfer, das der Prophet Abraham brachte, als er bereit war, Gott seinen Sohn Ismael zu opfern. Als Gott erkannte, dass Abraham dies wirklich tun wollte, schickte er ihm ein Schaf, das er statt seines Sohnes Ismael opfern sollte. Deshalb opfern Muslime alljährlich Schafe oder Kühe. Das Fleisch wird in drei gleich große Stücke geteilt: Ein Teil wird armen Menschen gespendet, der zweite Teil Freunden und Verwandten geschenkt und der dritte Teil wird für die eigene Familie behalten. Viele Muslime machen sich zum Opferfest auch gegenseitig Geschenke.

OB Reker wünscht ein glückliches Fest

Auch Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker wünscht allen Mitgliedern der muslimischen Verbände und Organisationen, die im Rat der Religionen vertreten sind, ein glückliches Fest. Ihre Grüße richten sich stellvertretend an alle Kölnerinnen und Kölner muslimischen Glaubens: „Das Besinnen auf die eigenen religiösen Werte ist ein Moment, den wir in allen Religionen und Glaubensrichtungen kennen. Ich persönlich halte diesen Moment für grundlegend, da er uns allen die Grundpfeiler unserer jeweiligen Religion immer wieder vergegenwärtigt.

In den letzten Wochen und Monaten wurden diese Grundpfeiler durch nicht hinnehmbare Taten nicht bloß in Frage gestellt, sondern schlimmer, durch diese Taten wurde und wird ein Bild auf eine der größten Religionen unserer Erde geworfen, das mit der eigentlichen religiösen Ausrichtung nichts zu tun hat. Aus diesem Grund tut es gut, in jedem Jahr durch das Kurban Bayrami erneut an die Grundwerte zu erinnern und diese weiterzugeben.“

Autor: Irem Barlin