Das Foto zeigt das Rheinhochwasser im April 1983 am Pegel Köln. | Foto: IMAGO / teutopress

Köln | Erstveröffentlichung: 21. Dezember 2023 | Vor 30 Jahren traten am Rhein, der Mosel und der Nahe zu die Flüsse über die Ufer. Das Weihnachtshochwasser 1993, das als Jahrhunderthochwasser gilt, traf auch Köln schwer. Schon vor 40 Jahren im Jahr 1983 war die Kölner Altstadt überflutet.

Wer aktuell über die Deutzer Brücke geht, radelt, der KVB oder mit dem Auto fährt, der sieht einen breiten Rheinstrom, der aber noch in seinem Bett fließt. Daran wird sich nach der Prognose aktuell nichts ändern. Heute Morgen um 8 Uhr stand der Kölner Pegel bei 5,94 Metern mit der Tendenz weiter zu fallen. Es ist also 2023 mit keinem Hochwasser in den Dimensionen wie vor 30 Jahren zu rechnen.

Das passierte 1993

Das Hochwasser von 1993 baute sich ab der Neckarmündung in den Rhein auf. Zwar führte der Main kein Hochwasser, aber die Nahe. Hier sprachen die Experten von einem extremen Hochwasser und so baute sich die Welle auf. Aber es war vor allem die Mosel die bei Koblenz in den Rhein fließt die den Scheitel auf 9,52 Meter ansteigen ließ. Das war der höchste Stand seit 1784. Das war am 23. Dezember 1993. Am 24. Dezember 1993 wurden am Kölner Pegel 10,63 Meter gemessen. Das war, so die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) der höchste Pegelstand seit 1926.

Damals war das linksrheinische Köln nur bis zu einem Wasserstand von 10 Metern gesichert. Also schwappte die braune Brühe in die Kölner Altstadt. Auch Rodenkirchen, das damals nur bis zu einem Pegelstand von 8,40 Metern geschützt war, wurde schwer getroffen. Nur das rechtsrheinische Köln blieb verschont. Denn das war damals schon bis 11 Meter geschützt. Über 100.000 Kölnerinnen und Kölner waren direkt von den Überflutungen betroffen. Rund 4.500 Haushalte meldeten Schäden, die direkt durch das Hochwasser verursacht wurden und 9.000 Haushalte waren von Schäden betroffen, die durch den Anstieg des Grundwassers ausgelöst wurden. 7 Tage lang wurde auf dem Rhein die Schifffahrt vollständig eingestellt. Hochrechnungen ergaben, dass insgesamt im Rheingebiet Schäden von rund einer Milliarde DM entstanden.

Das Hochwasser 1983

Auch vor 40 Jahren wurde Köln vom Hochwasser getroffen und die Altstadt überflutet. Die Häuser waren zum Teil nur über Stege zu erreichen und die Altstadt-Wirte hatten Mauern vor ihren Gebäuden errichtet. Das Rheinhochwasser 1983 fand allerdings nach ergiebigen Regenfällen im April statt. Sogar um die Fundamente des Kölner Domes schwappte das Wasser.

Hochwasserschutz in Köln verbessert

Im Jahr 1995 wurde Köln erneut durch ein Hochwasser schwer getroffen. Danach wurde der Hochwasserschutz in Köln erweitert. Seit 2008 ist der neue technische Hochwasserschutz sowohl ober- wie unterirdisch fertiggestellt. Alleine der Retentionsraum in Worringen ist noch nicht eingerichtet. Auf einer Länge von über 10 Kilometern wurden neue mobile Wände angeschafft, die den Hochwasserschutz auf 10,70 bis 11,90 Meter Kölner Pegel erweitern sollen. Zwar übt die StEB fleißig, aber bisher wurden diese neuen Schutzmaßnahmen noch nicht gebraucht. Insgesamt wurden in Köln rund 430 Millionen Euro in den neuen Hochwasserschutz investiert. Das Land NRW beteiligte sich an der Finanzierung. Neben dem sichtbaren Bereich wurde auch in neue Pumpwerke investiert.

Hinweis der Redaktion: Das Veröffentlichungsdatum wurde aus technischen Gründen vom 21. auf den 25. Dezember 2023 geändert.