Noch blickt Bundeskanzlerin Angela Merkel barbusig von ihrem Karnevalswagen herunter. Bedeckt werden ihre Brustwarzen derzeit nur vom Deutschen Adler. Bis zum Rosenmontagszug soll sie jedoch einen Bikini bekommen. Auf den wurde heute beim Richtfest der Rosenmontagszugswagen noch verzichtet. Die Wagenfarbe war noch nicht trocken genug. Erst gestern Abend konnte der Wagen, gebaut von Jörg Liebetrau, fertig gestellt werden.


Foto: Die Pänz von Gereon sorgten mit ihren Liedern auf dem Richtfest im Kölner Karnevalsmuseum für gute Stimmung.


 „Anderen den Himmel auf Erden schenken“
Spannung lag heute auf dem Richtfest im Kölner Karnevalsmuseum in der Luft. Auch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes ließ sich davon anstecken. „Ich würde zu gerne einmal Mäuschen spielen und in der nächsten Session einen Blick auf die Wagenbauarbeiten werfen.“, gesteht Scho-Antwerpes. Heute musste sie jedoch wie alle anderen geladenen Gäste warten, bis die Tore zu den Rosenmontagszugwagen geöffnet wurden. Erst einmal gab es im Saal des Kölner Karnevalsmuseum aber Musik von den Häckenjecks und den Pänz von Gereon sowie Erbsensuppe. Rosenmontagszugleiter Christoph Kuckelkorn bedankte sich außerdem bei allen Mitarbeitern, die sich für einen reibungslosen Rosenmontagszug einsetzen. Anschließend sprach Heiner Koch, Weihbischof von Köln, seinen Segen für den Zug. „Ich wünsche allen Karnevalisten einen himmlisch jecken Rosenmontagszug. Das Wichtigste ist es, anderen den Himmel auf Erden zu schenken.“


Foto: Prinz Hans-Georg I erklomm schon in den garagen des Kölner Karnevalsmuseums seinen Rosenmontagszug.


Prinz Hans-Georg I erklimmt seinen Wagen
Dann war es endlich soweit: Christoph Kuckelkorn öffnete die Tore zu den Garagen des Kölner Karnevalsmuseum und ließ die Gäste den lang ersehnten Blick auf die Rosenmontagszugwagen werfen. Die letzten Wagen für den Rosenmontagszug wurden erst heute Nacht fertig, erzählt der Zugleiter. Ein Wagen hat es ihm besonders angetan: Eine dynamische Super-Colonia macht dem Teufel in Gestalt des Rechts- und Linksextremismus den Garaus. Ihre Waffe: Eine Zeitung. „Wagenbauer Herbert Labusga hat einen großen Teil der Kölner Innenstadt originalgetreu nachgebaut.“, so ein begeisterter Kuckelkorn. Der Wagen ist ein Dank an die Kölner Bevölkerung und die lokalen Medien, die mit ihrem friedlichen Widerstand den radikalen Kräfte im September 2008 die Stirn geboten haben. Auch das Kölner Dreigestirn und das Kinderdreigestirn waren zum Richtfest erschienen. Prinz Hans-Georg I konnte beim Anblick seines Rosenmontagszuges nicht mehr warten. Er erklomm kurzerhand den Wagen und warf erste Kusshände.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung