Köln | Ein Rosenmontagszug im Zeichen von Betonsperren, Polizisten in Maschinenpistolen, einem gestürzten Pferd, 20 Minuten Unterbrechung und einem Ende im Finstern. Einen ersten Ausschnitt aus dem Zug von rund 25 Minuten finden Sie hier im Videobeitrag von report-K.

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Ein Zug mit Licht und Schatten. Die Idee war gut mit Kindermotiven einen roten Faden zu spannen und sich so dem Motto „Wenn mer uns Pänz…“ zu nähern. Auf den Wagen visualisierte sich dies jedoch nicht. Denn die Persiflage-Wagen mit ihren Pappmache-Karikaturen und damit nicht realistischen, sondern verzerrten Bildern transportierten die illustrativen Kinderbuchmotive – nehmen wir nur Bob den Baumeister und die Legokusener Brücke – oder Supermario als Mario Draghi, im Dreidimensionalen nicht. Das klappte in den zweidimensionalen Zeichnungen besser, denn da waren die gelernten Figuren besser als Idee erkennbar.

Bei den Persiflagewagen – zumindest in der Kölner Innenstadt – wo sich ein Tribünenschreier mit dem nächsten Tribünenschreier battelt und ständig im Loop Karnevalsmusik aus der Konserve läuft überlagerten sich mehrere Ebenen, das Wagenmotiv, die Menschen auf dem Wagen und das Umfeld. Erst sieht man die Persiflage und schon nennt der Tribünenschreier bei der Wagenbesatzung, den Präsidenten der Gesellschaft oder den Prominenten und so wird das Persiflagemotiv zur Nebensache. Kommt dann noch die dritte Ebene hinzu, also nicht nur die Karikatur, sondern das Kindermotiv sind die Wagen in der Geschwindigkeit in der sie vorbeirollen nicht mehr zu entschlüsseln.

Der Zug, obwohl er früher in der Südstadt startete, zieht sich immer mehr in die Länge. Auch die Unterbrechung durch das gestürzte Pferd sorgt für einen Zug, der schon ab 16:30 Uhr am Heumarkt im Dunklen läuft. Zu diesem Zeitpunkt – dazu kam noch ein Platzregen – gehen die meisten Jecken am Straßenrand nach Hause, vor allem weil die Wagen des hinteren Zugteils oder die Fußgruppen nicht beleuchtet sind. So laufen finstere Pferde, Wagen und Gestalten an den Jecken vorbei. Also hier müsste die Forderung sein, jedem Mitglied einer Fußgruppe eine Taschenlampe in die Hand drücken, damit er sich selbst illuminiert und die Wagen beleuchten.

Bis zum Regen und zum Loch im Zug war die Stimmung prächtig, die Teilnehmer fröhlich und die Jecken am Rand forderten Kamelle und Strüßjer und die gab es reichlich. Neben dem gestürzten Pferd kam es auch mit einem Wagen zu einem Zwischenfall. Die Stadt Köln schreibt: „Zu einem Zwischenfall kam es im Bereich Gürzenichstraße, wo ein Sicherheitsmann eine 17 jährige Jugendliche in den sicheren Bereich zurückzog, die zwischen Traktor und Anhänger geraten war. Bei diesem Einsatz wurde der Sicherheitsmann am Bein verletzt. Die Jugendliche wurde im Krankenhaus untersucht und wurde bereits wieder nach Hause mit leichten Verletzungen entlassen.“

Hinweis der Redaktion: In den nächsten Tagen wird eine Gesamtzusammenfassung des Zuges im Video zur Verfügung stehen.

Autor: Andi Goral