Köln | Wegen einer Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes waren im vergangenen Jahr mehrere Rosenmontagszüge abgesagt worden. Jedoch nicht in Köln. Die Kölner hielten am Rosenmontagszug fest und sagten einfach den Sturm ab. Jedoch brachte die Sturmwarnung einige Einschränkungen mit sich: Keine Pferde, keine Pferdewagen, keine Großfiguren und Fahnen im Zug. Auch die Tribünen wurden abgedeckt. Die Pferdeschutz-Initiative appelliert nun erneut an die Veranstalter und fordert auf den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug zu verzichten.

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Pferdeschutz-Initiative appelliert an den Veranstalter

„Der Stimmung aller Beteiligten hat das keinen Abbruch getan“, sagt die Pferdeschutz-Initiative und bezieht sich dabei auf die Einschränkung: keine Pferde. Dies zeige, dass die Zuschauer und die Teilnehmer auch ohne Pferde ihren Spaß hatten, ergänzt die Initiative.   
Die bundesweit tätige Pferdeschutz-Initiative 2015 appelliere jetzt erneut an die Veranstalter und Teilnehmer, grundsätzlich in den Karnevalsumzügen – aus Tierschutzgründen und Sicherheitsgründen – auf den Einsatz von Pferden zu verzichten und natürlich auch an die zuständigen Behörden, den Einsatz von Pferden zu verbieten.
Weiterhin heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Initiative, dass „das übliche Argument der Veranstalter und Behörden, dass die Reiter und auch die Pferde gut vorbereitet sind, nicht der Realität entspricht.“ Das reiterliche Können der teilnehmenden Reiter sei oft sehr mangelhaft, sagt die Pferdeschutz-Initiative. Durch die Vorbereitungen auf die Karnevalsumzüge seien die Pferde nur zusätzlichen Stress ausgesetzt, heißt es weiter.

Initiative spricht von einem hohen Sicherheitsrisiko bei den Zuschauern

Immer wieder komme es durch den Einsatz der Pferde zu Verletzungen bei den Teilnehmern der Umzüge, sowie bei den Zuschauern und auch bei den Pferden, betont die Pferdeschutz-Initiative. Daher bringe der Einsatz ein hohes Sicherheitsrisiko mit sich, denn die Tiere würden beim geringsten Anlass erschrecken, steigen, scheuen, austreten, in Panik geraten, durchdrehen und unkontrolliert davon stürmen, erklärt die Initiative. Auch gute und erfahrene Reiter können in brenzligen Situationen Unfälle nicht verhindern, sagt die Inititative.  
„Von Natur aus sind Pferde Fluchttiere. Die Flucht ist ihr Naturell, blitzschnell reagieren sie und können durchgehen“, sagt Brigitte Kübbeler, Sprecherin der Pferdeschutz-Initiative 2015.

Initiative setzte sich in Mainz durch

Die Pferdeschutz-Initiative 2015 habe bereits im vorigen Jahr durch die Aufforderung, den Einsatz von Pferden in Festumzügen zu verbieten unter anderem im Vorfeld des Rosenmontagszugs in Mainz Erfolge erzielt, weil ein Gestüt keine Pferde mehr zur Verfügung gestellt habe, so die Pferdeschutz-Initiative.

Autor: ib
Foto: Aus dem Rosenmontagszug 2016: Die Ehrengarde ohne Pferde