Das Programm des Museumsdienstes eignet sich sicherlich nicht als Betreuungsprogramm für Kinder in den Ferien, deren Eltern arbeiten müssen, sondern eher für Eltern die ihren Kindern in den Ferien etwas Besonderes bieten und vielleicht ein bischen Shopping gehen wollen, während ihre Kids sich mit Max Ernst und dem Surrealismus beschäftigen. Denn die Kurse sind meist nur auf zwei bis drei Tage in der Woche angelegt und die Zeiten sind auch nicht gerade arbeitnehmerfreundlich zwischen 11:00 – 15:00 Uhr. Die meisten Angebote richten sich an Kinder zwischen fünf und zwölf Jahre. Nur ein einziger Kurs ist für Kinder ab 12. Zwar gibt es mit den in diesem Jahr erstmalig angebotenen Workshops der Summerschool 07 für Jugendliche und junge Heranwachsende ab Klasse 10 bis 13 ein Angebot, aber die Jugendlichen dazwischen finden wenig Beachtung. Die Summerschool ist mehr als Berufsorientierung gedacht und stellt Berufe im und im Umfeld der Museen vor. Dafür ist das Programm sehr schön gewählt und kreativ inspirierend.

So bietet das Wallraff-Richartz-Museum Malkurse rund um die "Tierschau", "einen Tag mit Vincent van Gogh" oder "Mangas aus dem Mittelalter", das Museum Ludwig "Lop Lop im Wald" und ein Treffen mit Max Ernst, "Geschichten von der Meerjungfrau" oder ein "Date mit den Popstars". Im Museum für Angewandte Kunst können die Kinder die Techniken des Goldschmiedens erleben und das Malen von Märchenmotiven auf Porzellan selbst erproben. Comics auf Glas "Zwischen Fliegenplage und Engelsturz" zur Sonderausstellung der rheinsichen Glasmalerei und Tierbildern auf Glasfenstern bietet das Museum Schnüttgen an. Leider bietet das Museum Schnüttgen nicht mehr den beliebten Steinmetzkurs an, bei dem die Kinder unter dem großen Baum vor dem Museum mit Feile und Meisel die Figuren des Museums oder Ornamente in Porenbeton nachgebildet haben. Im Römisch-Germanischen Museum dafür kann man mit Gipsmodellen griechische und römische Statuen nachempfinden oder römisch Kochen, nach Originalrezepten der alten Römer. Und das zähmen von wilden Tieren mit der Stimme von Orpheus lernen.

Die Summerschool 2007
Zwölf Berufe und Berufsbilder stellen die Kölner Museen jungen Erwachsenen vor, die kurz vor der Berufswahl stehen. Berufe die alle im Umfeld eines Museums entstehen: Kunsttherapeut, Dramaturg, Pressereferent, Journalist, Archäologe, Restaurator, Museumspädagoge, Designer, Illustrator, Künstler, Fotograf und Schriftsteller.

Die Workshops richten sich an Schüler der Klassenstufen 10-13, die Referenten sind ausgewiesene Fachleute und Profis. Viele der Kurse sind schon ausgebucht aber hier gibt es noch Plätze:

Kurs 1: Zur therapeutischen Arbeit mit Kunst: Kunst als Ausdruck der Seele mit der Therapeutin Hildegard Ameln-Haffke.

Kurs 2: Konversationskurs: Let´s Talk About Art, Englisch mit der amerikanischen Kunsthistorikerin Karla Schlaepfer-Karst

Kurs 4: Die beiden Seiten der Pressekonferenz mit der Journalistin Anja Katzmarzik und dem Pressereferenten des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Stefan Swertz

Kurs 6: Stück-Werk – Ein Kunstwerk wird lebendig. Das Schreiben von Theatertexten mit dem Dramaturgen und Schriftsteller Lothar Kittstein.

Kurs 12: Wie begeistere ich Publikum im Museum mit der Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Julia Ruttmann

Anmeldung und Information:
Museumsdienst Köln,
Richartzstr. 2-4
50667 Köln
0221-221-24077
andrea.nijo@stadt-koeln.de
Das Programm im Netz: www.museenkoeln.de/museumsdienst

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung
Symbolfoto: pixelio.de