Jahresüberschuss von gut 44 Millionen Euro
„Wir sind zufrieden“, fasste Artur Grzesiek, Vorsitzender des Vorstandes, heuet die Situation der Sparkasse Köln/ Bonn zusammen. Im vergangenen Jahr konnte die Bank mit einem Jahresüberschuss nach Steuern von 44,2 Millionen Euro abschließen. Dabei hatte die Sparkasse 2009 noch einen Verlust von 119 Millionen Euro verbuchen müssen. Mit dem Überschuss sollen nun die stillen Reserven  und Genussscheine wieder aufgefüllt werden. „Die Trendwende ist geschafft, auch wenn zu Beginn 2010 viele Fragen offen waren“, so Grzesiek. Geglückt sei das positive Ergebnis vor allem durch eine Reduzierung der Kosten im Sach- und Personalaufwand und durch eine Steigerung des Provisionsüberschusses von gut 149 Millionen Euro im Jahr 2009 auf über 172 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter wurde 2010 um etwa 400 Kräfte reduziert.

Bilanzsumme weiter gesunken
Insgesamt läge zwar der Bestand der gesamten Kundeneinlagen unter dem Niveau von 2009, dafür zeige sich jedoch ein Einlagenwachstum bei Privatkunden. So vermeldete die Bank für das  vergangene Jahr bei den Girokonten etwa einen Zuwachs von rund 2.600 Konten. „Dies entspricht jedoch unserem Plan“, betonte Grzesiek. Denn im vergangenen Jahr habe man eine Umstrukturierung der Bank selbst vorgenommen. „Wir sind 2010 weitgehend aus dem kapitalmarktorientiertem Geschäft ausgestiegen“, erläuterte Grzesiek. Stattdessen wolle sich die Sparkasse nun künftig auf ihr klassisches Geschäft mit überschaubaren Risiken besinnen. Dadurch sei jedoch die Bilanzsumme reduziert worden. So verringerte sich die Bilanzsumme 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 244 Millionen Euro auf insgesamt gut 29 Millionen Euro. Bereits 2009 war die Bilanzsumme um 1.2 Milliarden Euro auf 29,6 Milliarden Euro gesunken. Dabei verbuchte die Sparkasse vor allem einen Rückgang beim Zinsüberschuss. Dieser sank um 19,7 Millionen Euro auf insgesamt gut 428 Millionen Euro. Zurückzuführen sei das jedoch vor allem auf durch Verschiebungen in der Bilanzierung, die wegen gesetzlicher Änderungen in Kraft getreten seien, erklärte Ulrich Gröschel, Mitglied des Vorstandes.


Artur Grzesiek, Vorsitzender des Vorstandes


Beteiligungen wurden reduziert
Optimistisch zeigte sich Grzesiek auch bezüglich der Altlasten der Sparkasse. „2010 war ein großer Schritt in Richtung Normalität“, betonte Grzesiek. So hätte man in den Gesprächen in Brüssel eine Einigung erzielen können. Voran gingen etwa die vereinbarten Beteiligungsverkäufe der Stadt. 10 Beteiligungen hätten 2010 beendet werden können. Bezüglich der Summe habe sich die Summe jedoch kaum verändert. Und auch bezüglich der WestLB erwartet Grzesiek keine weiteren außerordentlichen Belastungen. „Wir gehen davon aus, dass unser Modell einer Verbundbank erfolgreich sein wird“, so Grzesiek. Bezüglich der laufenden gerichtlichen Auseinandersetzungen wollte sich die Sparkasse Köln/ Bonn heute nicht äußern. Hier sei nun die Staatsanwaltschaft gefragt.

Optimistisch in die Zukunft
Auch für dieses Jahr erwartet die Sparkasse Köln/ Bonn ein positives Ergebnis. Grzesiek rechnet damit, dass das Ergebnis etwa wie 2010 ausfallen werde. Dabei wolle sich die Sparkasse auch in diesem Jahr weiterhin auf Privatkunden und kleine bis mittelständische Unternehmen konzentrieren. Zudem will die Sparkasse ihren Service verbessern und den Vertrieb stärken. So sollen mehr Berater in den Geschäftstellen und beim Kunden zur Verfügung stehen. Insgesamt soll die Zahl der Mitarbeiter jedoch auch 2011 um weitere 100 bis 150 Beschäftigte reduziert werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung