Köln | Die Spitze der Partei war gekommen: Der Vorsitzende der SPD Dr. Norbert Walter-Borjans, der sich für Andreas Kossiski ausprach, Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender der SPD im Deutschen Bundestag und Spitzen aus der Kommunalpolitik, dem Rat und dem NRW-Landtag. Mit knapp über 70 Prozent wählten die Delegierten Andreas Kossiski nach dem Vorschlag der Kölner SPD-Spitze zum Herausforderer von Henriette Reker. Und der nahm die Wahl an. Sein Konkurrent der Rodenkirchener Bezirksbürgermeister Mike Homann hatte zuvor seine Kandidatur zurückgezogen. Damit tritt Kossiski am 13. September bei der Kommunalwahl in NRW an.

Mike Homann kritisierte nicht Andreas Kossiski, dafür aber die Parteispitze und vor allem die neue SPD-Spitze Christiane Jäger. Er warf ihr vor kein transparentes Verfahren zur Kür des Oberbürgermeisterkandidaten innherhalb der Partei durchgeführt zu haben. Allerdings ginge ihm die Partei vor persönlichen Interessen und daher habe er seine Kandidatur zurückgezogen. Homann bekam viel Applaus, zeitweilig entstand der Eindruck bei seiner engagierten Rede, dass ihm mehr Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten applaudierten, als diejenigen, die seine Kandidatur abgelehnten. Vor allem die SPD-Parteichefin Jäger kam nicht gut weg und sie wirkte sogar ein wenig konsterniert, als Homann schlussendlich erklärte, dass er seine Kandidatur zurückziehe. Das brachte dem engagierten Bezirkspolitiker viel Sympathie ein.

Zuvor sprach sich der SPD-Parteivorsitzende Dr. Norbert Walter Borjans eindeutig für Andreas Kossiski aus. Der zeigte sich bei seiner Rede engagiert, aber nicht kämpferisch. Kossiski spielte die klassischen sozialdemokratischen Themen Bildung und Wohnen. Deutlich machte Kossiski noch einmal, dass er in der Grüngürtel-Frage eindeutig auf Seiten des 1. FC Köln steht. Anders als Homann sprach Kossiski das Thema Digitalisierung nicht an. Andreas Kossiski wurde mit 71 Prozent zum OB-Kandidaten der Köln-SPD gewählt.

Autor: Andi Goral