SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Börschel: "Die SPD-Fraktion ist für Public Viewing, solange keine städtischen Gelder dafür verausgabt werden. CDU und FDP sollten endlich das Lamentieren aufhören und sich schleunigst bei ihrer Landesregierung für dieselbe Ausnahme einsetzen, die es auch bei der Fußball-WM 2006 gab. Was die Kölner Innenstadt anbetrifft, geht die bloße allgemeine Aufforderung, public viewing ‚großzügig zu genehmigen‘, wegen der strengen Lärmschutzauflagen an Recht und Gesetz vorbei. Das weiß auch Landesminister Uhlenberg. Er und Innenminster Wolf haben die Ausnahmegenehmigung in ihrer Hand. Warum heben beide die Lärmschutzgrenzwerte nicht einfach wie bei der WM 2006 an, statt mit allgemeinen Ausführungen, die keine Klarheit bringen, rumzueiern?"

Die SPD-Fraktion bleibt indes dagegen, dass die Stadtverwaltung selbst als Veranstalter auftreten und erhebliche finanzielle Mittel einsetzen und Risiken eingehen soll.

Dazu Börschel: "Bei der ursprünglich angedachten Konzeption für das Rheinenergie-Stadion wären an der Stadt mindestens 640.000 Euro hängengeblieben sowie das Risiko, dass die erwartete Teilfinanzierung nicht im erhofften Umfang eintritt. Das sind erhebliche Summen, die wir an anderer Stelle sinnvoller gebrauchen können. Angesichts eines aktuellen Defizits im städtischen Haushalt von 30 Mio. Euro für 2008 und 130 Mio. Euro für 2009 und immer weiterer finanzieller Belastungen durch die CDU/FDP-Landesregierung wäre es verantwortungslos, eine solche Veranstaltung mit städtischen Mitteln zu bezahlen. Mit dem Geld könnten z.B. zehn Bolzplätze für unseren Nachwuchs gebaut werden."

So oder so wird in Köln während der EM 2008 ein Fußballfest gefeiert werden: "Mit über 4000 Restaurants, Brauhäusern, Biergärten und Kneipenlokalen nimmt Köln, gemessen an seiner Einwohnerzahl, bundesweit eine Spitzenposition ein. Die meisten sind seit der WM 2006 gut ausgerüstet mit großen Fernsehern und Leinwänden. Hinzu kommen noch zahlreiche Vereinsheime, Pfarrsäle und dergleichen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Menschen an diesen Orten wieder versammeln, um gemeinsam Erfolge ihrer Mannschaften zu feiern und sich bei Niederlagen gegenseitig zu trösten. Ganz Köln wird zu einer Public Viewing Fläche, nicht zentral an einer Stelle, sondern überall verteilt in der Stadt und in den Veedeln!"

Die Sozialdemokraten begrüßen daher auch ausdrücklich das Angebot der KölnArena die Spiele der EM 2008 kostenfrei auf Großleinwänden und auf eigenem Gelände zu übertragen.

[ag; Quelle: SPD Köln]