Köln | Sportkurznachrichten aus Köln: Behindertensportler ausgezeichnet + Der VFL leidet unter Verletzungspech + Die Herren von Rot-Weiß sind im Hockey auf Erfolgskurs – die Damen verloren in Neuss + Studie zur Sportmediennutzung vorgestellt +

Behindertensportler 2012 in Köln gekürt

Die Leichtathletin Birgit Kober, der Tischtennisspieler Jochen Wollmert und das Rollstuhlbasketball-Team der Damen sind die Behindertensportler des Jahres 2012. Bei einem Festakt im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln wurden ihnen am Samstagabend die Trophäen überreicht.

Birgit Kober (41, TSV Bayer 04 Leverkusen) gewann bei den Paralympics Gold im Kugelstoßen und im Speerwerfen. Sie lebt von Hartz IV und kämpft vor Gericht gegen das Klinikum Rechts der Isar, das sie durch medizinische Behandlungsfehler in den Rollstuhl gebracht haben soll.

Jochen Wollmert (47, RBS Solingen) war Paralympics-Sieger im Tischtennis. Nach dem Finalmatch tröstete er seinen Gegner, den Briten Wiliam Bayley, und erhielt dafür den Fair-Play-Preis. Er hat zum sechsten Mal an den Paralympics teilgenommen und in Einzel- und Teamwettbewerben fünf Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen.

Das von Holger Glinicki trainierte Frauen-Rollstuhlbasketballteam um Kapitänin Marina Mohnen hatte das Endspiel um Paralympics-Gold gegen Australien gewonnen. Es war der erste deutsche Triumph in dieser Mannschaftssportart seit 1984.

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VFL: Gummersbacher Verletzungspech hält an

Weitere Ausfälle schwächen das Team des VfL Gummersbach. Nachdem der VfL schon auf seine beiden Spielmacher Christoph Schindler (Ellenbogenverletzung) und Kentin Mahé (Innenknöchelbruch) verzichten muss, droht jetzt auch Vedran Zrnic und Jörg Lützelberger eine Zwangspause.

Rechtsaußen Vedran Zrnic musste am Freitag das Training abbrechen. Anders als erste Nachrichten behaupteten, erlitt Zrnic keinen Ermüdungsbruch am Schienbein. Er leidet schon seit Saisonbeginn an einer Knochenhautreizung am Schienbein, die ihn jetzt zu einer Pause zwingt. Nach einer erneuten Untersuchung am kommenden Montag im Gummersbacher Kreiskrankenhaus wird sich herausstellen, wie lange Vedran Zrnic dem VfL fehlt. Je nach schwere der Verletzung droht ihm das Vorrundenaus.

Kreisläufer Jörg Lützelberger verletzte sich an der Schulter und fehlt den Oberbergischen mindestens im Spiel gegen den TBV Lemgo. „Wenn die Behandlung der Schulter gut anschlägt, kann Jörg gegen den SC Magdeburg wieder spielen“, so Mannschaftsarzt Jochen Viebahn.

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Hockey-Herren: Rot-Weiss Köln – Düsseldorfer HC 8:4 (4:2)

Samstagsspiel: „Es war ein hartes Stück Arbeit“. Mit diesen Worten fasste Trainer Stefan Kermas den 8:4 (4:2)-Erfolg von RW Köln gegen den Düsseldorfer HC am Samstagabend vor 250 Zuschauern zusammen. In einem phasenweise hitzigen, aber dennoch fairen Derby boten die Gäste den Kölnern zwar 60 Minuten lang Paroli, konnten die Niederlage aber nicht verhindern.

Sonntagsspiel: Rot-Weiss Köln – Düsseldorfer HC 1:1 (1:0)
Rot-Weiss Köln und der Düsseldorfer HC trennen sich am Sonntagabend im Rheinland-Derby mit 1:1 (1:0)-Unentschieden. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie konnten die Gastgeberinnen die Führung nicht ausbauen und fingen sich in der Schlussphase doch noch den Ausgleich zum insgesamt gerechten Unentschieden.

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Hockey-Damen: Schwarz-Weiß Neuss – Rot-Weiss Köln 4:3 (3:1)

In einem engen Saison-Auftaktspiel gewann Neuss am Samstag gegen die amtierenden Hallenmeisterinnen mit 4:3 (3:1). Ein sehr engagierter Auftritt der Gastgeberinnen und viele Fehler im Spiel von Rot-Weiss Köln machte die Überraschung zum Saisonstart perfekt. Kölns Co-Trainer Moritz Liebald war enttäuscht über die Vorstellung seines Teams: „Wir haben über 60 Minuten nicht das gebracht, was man bringen muss, um so eine motivierte Neusser Mannschaft zu schlagen.“

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Institut für Kommunikations- und Medienforschung und Edelman stellen repräsentative Studie zu Sportmediennutzung in Zeiten des digitalen Wandels vor

Die Sportmediennutzung befindet sich im Zeitalter der Online-Kommunikation im Wandel. Zwar ist das Fernsehen nach wie vor das Leitmedium, das Internet stellt mittlerweile jedoch noch vor Printmedien und Radio das zweitwichtigste Sportinformationsmedium dar. Zudem zeichnet sich ein Wandel zu einer verstärkten Parallelnutzung mehrerer Angebote ab. Das sind die zentralen Ergebnisse einer von Edelman und dem Institut für Kommunikations- und Medienforschung der Deutschen Sporthochschule Köln in Kooperation durchgeführten repräsentativen Studie, die am Donnerstag an Deutschen Sporthochschule erstmals vorgestellt wurde.

„Es ergibt sich insgesamt das Bild einer Übergangsphase der Sportkommunikation, in der die klassischen Medien noch Gewicht haben, gleichzeitig jedoch deutliche Anzeichen eines digitalen Wandels erkennbar sind“, erläutert Dr. Mark Ludwig, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Kommunikations- und Medienforschung der Deutschen Sporthochschule Köln. „Zudem zeigt sich, dass sich das Mediennutzungsverhalten mit den neuen Angeboten offenbar verändert hat. Viele nutzen mittlerweile parallel mehrere Medien, surfen zum Beispiel im Internet, während sie gleichzeitig ein Fußballspiel im Fernsehen verfolgen.“

Für die bundesweit repräsentative Untersuchung hat das Marktforschungsunternehmen GfK ENIGMA im September 902 deutschsprechende Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren telefonisch befragt. Ziel war es, bisher nicht vorliegende, aussagekräftige Daten zur Sportmediennutzung sowohl für klassische wie auch für neue Medienangebote zu erhalten.

Die Studie zeigt, dass das Interesse an medialen Sportangeboten ungebrochen groß ist. Nahezu zwei Drittel der Bevölkerung zeigen sich an Sportberichterstattung interessiert (64 Prozent), bei sportlichen Großereignissen liegt der Anteil nochmals höher (79 Prozent). Nach TV ist das Internet das zweitwichtigste Medium (44 Prozent), noch vor Tageszeitungen (24,2 Prozent).

Die Online-Angebote sind insbesondere bei Jüngeren beliebt. So nutzen 71,9 Prozent der 14- bis 19-Jährigen Sportangebote im Internet während es in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen nur 22,1 Prozent sind. Im Gegenzug werden bei den jungen Nutzern Tageszeitungen nur von einem sehr geringen Anteil (3,5%) genutzt, bei den 60-bis 69-Jährigen sind dies nahezu die Hälfte (45,4%). Radio (12,9 Prozent), Zeitschriften (10,5 Prozent) und Videotext (3,5 Prozent) spielen hingegen nur eine Nebenrolle, wenn es um Sport geht.

Zudem zeigt die Studie, dass das Thema Mobilität bei der Sportmediennutzung an Bedeutung gewonnen hat. Neben dem stationären PC (52,6 Prozent) spielen auch mobile Endgeräte mittlerweile für die Sportmediennutzung eine wichtige Rolle. So geben 53,9 Prozent der sportinteressierten Internetnutzer an, beim Surfen auf Laptops bzw. Notebooks zurückzugreifen. Auch Smartphones (23,2 Prozent) und Tablet-PCs (8,7 Prozent) werden von einem beachtenswerten Anteil der Nutzer verwendet.

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Der Film „Der Traum vom Sportstudium“ über den Eignungstest an der Deutschen Sporthochschule Köln wurde gestern Abend mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

„Der Traum vom Sportstudium“, eingereicht von der Deutschen Sporthochschule Köln, hat den bundesweiten podcampus-Wettbewerb 2012 gewonnen, zu dem das Multimedia Kontor Hamburg (MMKH) aufgerufen hatte. Gesucht war der beste Videopodcast aus Hochschule, Wissenschaft und Forschung.

Autor: Andi Goral