Köln | Auf der Zülpicher Straße und in der Altstadt gilt bereits, während der Karnevalstage, ein Glasverbot. Anders sieht es jedoch derzeit in der Südstadt aus. Deshalb warb Engelbert Rummel, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, mit einem kleinen Team, am gestrigen Donnerstag bei einem Rundgang durch rund 30 Einzelhandelsbetriebe, für den Verzicht auf den Verkauf von Getränken in Glas. Begleitet wurde die Aktion von Südstadt-Künster Cornel Wachter und Gregor Berthold, Senatspräsident, Markus Lüdemann, zweiter Vorsitzende und Sebastian Pütz, Schatzmeister, der K.G Alt Köllen.

Mehr Spaß ohne Glas“ in der Südstadt

Nach der Eröffnung der Karnevalssession am Elften im Elften sollen erhebliche Mengen zerbrochenes Glas in der Kölner Südstadt festgestellt worden sein. „Viele Bewohner haben uns das direkt gemeldet“, erklärt Engelbert Rummel, Leiter des städtischen Ordnungsamtes. „Scherben und Glasteile stellen eine erhebliche Gefahr für alle Feiernde dar und behindern Rettungsfahrzeuge im Einsatz“, heißt es in dem angefertigten Flyer, der gestern verteilt wurde.

Beim Rundgang konzentrierte sich das Team vom Ordnungsamt auf Gaststätten, Kioske, Supermärkte und Discounter rund um den Chlodwigplatz und den Severinskirchplatz. Gemeinsam warben alle Beteiligten für den freiwilligen Glasverzicht. Bei den Besitzern kam die Idee der Glasfreienzone in der Südstadt über die Karnevalstage größtenteils sehr positiv an: „Wir wollen auch nicht, dass sich hier jemand durch Scherben verletzt. Die Aktion ist super und deswegen wollen wir auch an den kommenden Karnevalstagen auf den Verkauf von Getränken im Glas verzichten“, sagt der Betreiber eines türkischen Imbisses.

„Wir hoffen natürlich, dass so viele Geschäftsleute mitmachen und ihren Beitrag zu einer Glasfreien Südstadt leisten, sonst müssen wir das Glas irgendwann verbieten“, betont Rummel.

Ehrlicher Kioskbesitzer gibt zu: „Ich werde auch dieses Jahr Getränke in Glasflaschen verkaufen müssen“

Ein Kioskbesitzer hingegen teilte seine ehrliche Meinung: „Wir müssen unsere Bestellungen bereits drei Monate im voraus planen und abschicken. Meine Kunden tendieren außerdem lieber zum Bier im Glas. Immer wieder höre ich, dass sie das Dosenbier ungern trinken, da dieser einen metallischen Nachgeschmack mit sich bringe. Daher werde ich, weil meine Bestellungen schon eingegangen sind, in diesem Jahr über die Karnevalstage noch Getränke in Glas verkaufen.“

Allerdings hat sich der Besitzer das Anliegen des Ordnungsamtes zu Herzen genommen. Für den Elften im Elften 2018 wolle er bei seiner Bestellung auf Getränke in Glasflaschen verzichten. Dafür bekommt er vom Ordnungsamt für Weiberfastnacht in rund zwei Wochen 2.000 bis 3.000 Plastikbecher bereitgestellt. „Wir hoffen, dass sie diese nach dem Verkauf zum Umfüllen an ihre Kunden weitergeben“, sagt Rummel.


Auch bei einem Mitarbeiter in einem Kiosk auf dem Chlodwigplatz kam die Aktion gut an.

10 Glasabgabestellen rund um die Südstadt

An Weiberfastnacht, 8. Januar 2018, kann der in der Karte dargestellte Bereich erstmals nur über die eingerichteten Glasabgabestellen betreten werden. Dort können Glasbehälter gegen die bewährten Plastikbecher der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) Köln eingetauscht werden. Zur Entsorgung von Glasbehältnissen sollen dort Container bereit stehen.

Für die Werbeaktion hat die Stadt Flyer anfertigen lassen. Diese erklären nicht nur den Hintergrund der Bitte, während der Karnevalsfeiertage auf Glasflaschen zu verzichten, sondern zeigt auch die 10 Glasabgabezonen in der Südstadt an

Autor: Irem Barlin
Foto: Cornel Wachter, Gregor Berthold, Engelbert Rummel, Team des städtischen Ordnungsamtes, Markus Lüdemann und Sebastian Pütz