Köln | aktualisiert | Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt am 4. und 5. Oktober an zwölf Stellen in Köln 33 weitere Stolpersteine. Dies sind kleine, individuelle Denkmäler für Menschen, die während NS-Regimes verfolgt wurden. Die Steine werden dort verlegt, wo die Menschen lebten. Neben der Erinnerung an die Verfolgten wird auch die an den Nazi-Terror wach gehalten. Der erste Stolperstein für Elisabeth und Moritz Weissenstein wurde am heutigen Dienstag in der Moltkestraße 80 verlegt. Bei der Verlegung waren auch Nachkommen der Familie Weissenstein aus den Niederlanden anwesend.


die Nachkommen der Familie Weißenstein aus den Niederlanden und Spenderfamilie Lippord 

Elisabeth und Moritz Weißenstein

Der evangelische Diakon Moritz Weissenstein war jüdischer Herkunft und als Missionar im Kölner „Westdeutschen Verein für Israel“ tätig, der sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem der Missionierung der jüdischen Bevölkerung in Westdeutschland widmete. Im April 1935 verbot das NS-Regime den Verein, im September entließ die evangelische Kirche Moritz Weissenstein aus ihrem Dienst und versagte ihm ihre Unterstützung. Das Ehepaar Weissenstein engagierte sich in dieser Zeit für viele Menschen, die aus rassistischen Gründen verfolgt wurden. Manchen konnten sie die Emigration ermöglichen, sie selbst blieben in Köln. Im Herbst 1944 wurden sie in das Sammellager Müngersdorf eingewiesen. Während die nichtjüdische Elisabeth Weissenstein mit der Auflage entlassen wurde, die Kölner Region zu verlassen, starb ihr Mann dort im Oktober 1944.

Gespendet wurden die Stolpersteine für Elisbeth und Moritz Weissenstein von Eike und Berbel Lippord und Sophia Schütter.

[infobox]Weitere Stolpersteine in Köln für:

Martha und Rudolf Marx sowie Helene Mayer – Stadtwaldgürtel 6
Dr. Hans Erich Haas – Riehler Straße 13
Dr. Julius Mändle – Riehler Straße 21

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Foto: Henk Toorman, Denkmal am Evangelischen Friedhof Köln-Mülheim

Autor: Irem Barlin