Köln | Samstag, am hellichten Nachmittag kurz nach 16 Uhr am Kölner Volksgarten. Zwei Männer liegen, augenscheinlich berauscht, schlafend mitten auf dem Bürgersteig.
Ein trauriger Moment, der einen buchstäblich kaum kalt lassen kann. Denn die dunkle Jahreszeit naht und das macht die Situation für die Obdachlosen der Stadt nicht einfacher.
Die Temperaturen fallen und das Klima unter den Menschen ist durch Corona und Krieg merklich abgekühlt. Das bestätigt auch eine Helferin von der „Front“ im Gespräch mit report-K.
immer weniger Menschen geben etwas
Inga Weber
„Seit ein paar Wochen bemerken wir, dass immer mehr Gäste zu uns kommen. Durch die steigenden Lebenshaltungskosten wird das Leben auf der Straße außerdem noch härter, denn immer weniger Menschen geben etwas und es landen zudem mehr Leute auf der Straße. Erschreckend ist, dass sie riesigen Hunger haben“, gibt Inga Weber, die 1. Vorsitzende der Street Angels Cologne e.V., die sich für Obdachlose engagiert, ein aktuelles Stimmungsbild wider.
Rote Funken helfen in der Kölner Südstadt
Die Helferin weiter: „Oft wird noch 1-2x nach Nachschlag gefragt. Das macht uns große Sorgen, denn auch wir erhalten viel weniger Spenden. Wir hoffen, dass wir es trotzdem schaffen, die Versorgung aufrecht zu erhalten.“
Umso wichtiger, dass es noch Menschen in der jetzigen Zeit gibt wie den umtriebigen Berufsoptimisten und Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter, der einen Spendenfonds für Benachteiligte der Corona-Krise, speziell alleinerziehende Mütter, erfunden und organisiert hat.
Sowie die gutherzigen Roten Funken, die mit Unterstützern aus Eigenmitteln kommende Woche einen karitativen Tag für die Obdachlosen der Südstadt veranstalten.
In Gedenken an Milieu-Größe Karate Jacky, der dort Hausbewohner war, gibt es im Annoheim am 12.November eine Kleider- und Essensausgabe, darüber hinaus werden von seinen Freunden des Motorradclubs „Tafelrunde“ gemeinsam mit den Roten Funken insgesamt 5000 Euro gespendet.