Damit der Traumkauf Rädern nicht zum Fass ohne Boden wird
Vor einer Kaufentscheidung können Azubis bei einer teilnehmenden TÜV Rheinland-Prüfstelle ein gebrauchtes Auto auf Herz und Nieren prüfen lassen. Dabei nehmen die erfahrenen Prüfer alle sicherheitsrelevanten Bauteile genau unter die Lupe. Dazu gehören neben der Bremsanlage natürlich auch die Lenkung, die Beleuchtung und das Gurtsystem. Abgerundet wird der Profi-Check durch eine Sichtkontrolle von Motor, Getriebe, Unterboden und Achsaufhängung sowie der Bremsflüssigkeit. Auf Basis des Checks bewerten die Experten von TÜV Rheinland den Zustand des Fahrzeugs und sprechen eine Kaufempfehlung aus, nennen aber auch mögliche Probleme und Reparaturstaus oder raten bei einem schlechten Gesamteindruck ganz vom Kauf ab. „Mit dem Profi-Check wollen wir verhindern, dass unerfahrene Fahranfänger bei einem vermeintlichen Schnäppchen auf dem Gebrauchtwagenmarkt unüberlegt zuschlagen und sich der Traum auf Rädern im Nachhinein doch als Fass ohne Boden herausstellt“, erklärt Professor Dr. Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität bei TÜV Rheinland.

Sicher und pünktlich zur Arbeit kommen

Allein im vergangenen Jahr nutzten mehr als tausend Auszubildende im Großraum Köln das kostenlose Angebot des Profi-Checks. Gregor Berghausen, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Köln, begrüßt dieses Angebot: „Mit dieser Aktion unterstützen wir die Azubis im gesamten IHK-Bezirk in ihrer Mobilität und Flexibilität – und dies sind heute wichtige Kriterien bei einem erfolgreichen Karrierestart.“ Der "Profi-Check" ist ein Service, der grundsätzlich allen Gebrauchtwagen- Käufern jeden Alters zur Verfügung steht. Für junge Menschen ist er besonders empfehlenswert, denn je jünger der Fahrer, desto älter in der Regel das durchschnittliche Alter der Autos. Das findet auch Philipp Rosenberg, Azubi im zweiten Bildungsjahr: „Winterchecks und Wartungsarbeiten in Fachwerkstätten sind häufig mit hohen Kosten verbunden und als Azubi sitzt das Geld nicht immer ganz so locker. Mit dem Check können wir sicher und unfallfrei unterwegs sein – und, vor allem, pünktlich zur Arbeit kommen.“

Nicht nur vor dem Kauf, sondern auch danach
Die Aktion von TÜV Rheinland, IHK Köln und Verkehrswacht Köln e.V. steht nicht nur potenziellen Käufern offen, sondern auch Auszubildenden, die sich bereits ein Auto zugelegt haben und nun etwas für ihre Sicherheit tun wollen. „Eine einwandfrei funktionierende Technik ist die Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt und gerade bei älteren Fahrzeugen kann der Profi-Check größere Probleme aufdecken und im Extremfall sogar Unfälle vermeiden“, ist Dr. Günter Bäumerich, Vorsitzender der Verkehrswacht Köln e.V., überzeugt.

Zehn Prozent der Unfälle sind auf technische Mängel zurückzführen
Die Verkehrsstatistik belegt, dass speziell Fahranfänger noch immer überproportional häufig in Unfälle verwickelt sind. „Die Verkehrssituation in unserem dicht besiedelten Bezirk mit stark befahrenen Straßen ist für Fahranfänger sehr komplex und vermeintlich kleine Pannen können die eigene und fremde Sicherheit gefährden – von den Staus einmal ganz abgesehen. Die Sicherheit im Straßenverkehr ist daher auch für uns als IHK Köln ein zentrales Thema und wir unterstützen diese Aktion daher gerne“, betont Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik, Verkehr und Unternehmensführung der IHK Köln. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2010 waren 19 Prozent der im Straßenverkehr Getöteten zwischen 18 bis 24 Jahre alt – obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur bei 8,3 Prozent liegt. Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren rückläufig, doch parallel dazu steigen die Unfallzahlen: In Nordrhein-Westfalen verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 58.130 Unfälle mit Personenschaden. Im Regierungsbezirk Köln ereigneten sich zwischen Januar und August 2011 insgesamt 10.140 Unfälle mit Personenschaden. Das entspricht einem Plus von 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Knapp zehn Prozent aller Unfälle sind auf technische Mängel am Fahrzeug zurückzuführen.

[il, Foto: M. Glathe|www.pixelio.de]