Köln, 12.9.2007, 22:00 Uhr > Die Kölner Umweltzone kommt und zwar immer näher. Am 1.1.2008 soll sie in Kraft treten und dann kann es für einige alte Schätzchen keine Möglichkeit mehr geben nach Köln mit dem KFZ einzufahren. Die Kölner Handwerkskammer läuft Sturm und fordert die Kölner Politik auf, die Einführung der Umweltzone zu verschieben und verweist darauf, dass die Ausnahmeregelungen nicht mit der Kammer abgestimmt sind. Zum einen beklagt man, dass es für Anwohner und Gewerbetreibende immer noch keine Regelung, vor allem auch der Ausnahmen gibt. Zum anderen sieht man aber auch die Existenz ortsansässiger Unternehmen gefährdet,  bis hin zur Versorgung der Bevölkerung.

Die Kölner Umweltzone umfasst die Kölner Innenstadt auf einer Gesamtfläche von über 15 Quadratkilometern und erstreckt sich linksrheinisch entlang des Eisenbahnrings nach Norden bis an den Rhein. Rechtsrheinisch sind Teile von Deutz und Mülheim betroffen. Vorgesehen ist ein Stufenplan, der Einfahrverbote für Kraftfahrzeuge bestimmter Schadstoffklassen festlegt. Über farbige Plaketten an der Windschutzscheibe werden die Fahrzeuge in verschiedene Klassen eingeteilt. Für Fahrzeuge, deren Schadstoffemissionen so hoch sind, dass sie keine Schadstoffplakette mehr bekommen können, herrscht dann in der Umweltzone ein Fahrverbot.

Basis der Ausweisung einer Umweltzone ist die vom Bundesgesetzgeber erlassene Kennzeichenverordnung über die Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge, die die Regelung von Ausnahmen zulässt. Von der Stadt Köln wurden daher Ausnahmeregelungen erarbeitet, die neben Sondergenehmigungen auch bestimmte Übergangsfristen für Fahrzeuge enthalten, die nicht entsprechend nachgerüstet werden können. Über die Anordnung der Ausnahmeregelungen entscheidet die Bezirksregierung Köln.

Von den über elf Millionen Diesel-Pkw auf Deutschlands Straßen eignen sich nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums über sechs Millionen Autos für die Nachrüstung mit einem Partikelfilter. Die Nachrüstsätze zur Emissionsminderung lassen sich in einer Fachwerkstatt einbauen. Nach dem Einbau erhält der Fahrzeughalter eine Nachrüstbescheinigung zur Änderung der Fahrzeugpapiere bei der Zulassungsstelle.

Ältere Benziner, die schon einen geregelten Katalysator nach US-Norm besitzen, in den Papieren aber noch den Hinweis "schadstoffarm 1" tragen, dürfen nach der Änderung der Kennzeichnungsverordnung durch den Bund zwar künftig mit einer grünen Schadstoffplakette rechnen, dennoch kann sich auch für diese Fahrzeuge der nachträgliche Einbau eines so genannten Kaltlaufreglersaus auszahlen. Das Auto ist fit für Euro 2 und das Finanzamt honoriert die Investition mit deutlich niedrigeren Steuersätzen. 
  
Hilfe leisten will bei der Filternachrüstung die Datenbank der GTÜ. Unter
http://feinstaub.gtue.de finden sich Informationen darüber, welche "Feinstaubplakette" ein Fahrzeug erhält, ob eine Nachrüstmöglichkeit besteht und was eine Umrüstung kostet. 

Geplante Umweltzonen in Deutschland
In folgenden deutschen Städten ist die Einführung von Umweltzonen Anfang 2008 vorgesehen: Augsburg, Berlin, Dresden, Frankfurt/Main, Hannover, Ilsfeld, Köln, Leonberg, Ludwigsburg, Mannheim, München, Neu-Ulm, Pleidelsheim, Regenburg, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart, Tübingen und Ulm.

[ag; Quellen: HWK; StadtKöln und GTÜ)