Köln | Mit über 8.300 Neueingängen in den klassischen Materien liege das Verwaltungsgericht Köln 2015 in Nordrhein-Westfalen an der Spitze. Hinzu kamen fast 3.500 Neueingänge in Asylverfahren. Das Gericht habe deshalb zusätzliche Stellen erhalten, die fast alle schon besetzt werden konnten.

Dass allerdings im Asyl- und Flüchtlingsrecht beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) noch nicht alles rund läuft, merke auch das Verwaltungsgericht Köln. Asylsuchende – vor allem Syrer und Iraker – wollen nicht auf die Entscheidungen des BAMF warten und wählen seit Wochen den direkten Weg zum Gericht. Sie erhoffen sich so schnellere Asylverfahren und raschere Entscheidungen des BAMF, berichtet das Verwaltungsgericht Köln. „Das Gegenteil könnte jedoch eintreten, weil es Verfahren sind, die für das BAMF und die Gerichte zusätzlichen Aufwand mit sich bringen und damit eher zu einer Verzögerung führen könnten“, erläuterte Herkelmann-Mrowka,Präsidentin des Verwaltungsgericht Köln.
Einen verbesserten Verfahrensablauf verspreche sich das Verwaltungsgericht Köln hingegen davon, dass ab Mitte Mai das BAMF elektronische Asylakten an das Gericht senden wird. Auch die an den Asylverfahren beteiligten Rechtsanwälte erhalten dann statt der vielen Papierunterlagen die Akten elektronisch übersandt, so das Verwaltungsgericht Köln.

Autor: ib