Nur 48 Stunden nach dem Europapokaltriumph gegen Gorenje Velenje stand der VfL wieder auf der Platte der LANXESS arena: Zum Abschluss des 33. Spieltag waren die Füchse Berlin beim letzten Heimspiel der Saison zu Gast. Die Zuschauer fragten sich, wie der frisch gebackene EHF-Pokalsieger die Partystrapazen überstanden hatte, und nicht wenige hatten  befürchtet, dem VfL würde der nötige Ernst bei dieser sportlich eher unbedeutenden Partie abgehen. Doch davon war in der Anfangsphase nichts zu merken: Das erneut in den gelben Jubiläumstrikots – die Jerseys sind eigens zum 900-jährigen Bestehen Gummersbachs gefertigt worden und sind schon im Europapokal zum Einsatz gekommen – angetretene Hasanefendic-Team zeigte sich sehr spielfreudig: Nach zwei schnellen Toren von Vedran Zrnic und Robert Gunnarsson ging der VfL mit 2:0 in Führung.

Diese hatte jedoch nicht lange Bestand, denn Berlin nutze die Lücken in der gelben Defensive konsequent und glich in der siebten Minute aus: 4:4. Der VfL hielt mit Doppelpacks von Adrian Pfahl und Robert Gunnarsson dagegen: nach zehn Minuten führte der VfL mit 6:5. Als Geoffroy Krantz mit einem Dreher zum 7:5 traf, nahm Berlins Trainer Jörn-Uwe Lommel erstmals eine Auszeit. Der VfL ließ sich jedoch nicht aus dem Rhythmus bringen und baute die Führung sogar noch aus: Nach Toren von Pfahl, Gunnarsson, Zrnic und Ilic (2) lagen die Oberbergischen nach einer Viertelstunde mit 11:7 in Front. Die Vier-Tore-Führung hatte auch nach 25 Minuten Bestand (16:12) – auch weil Torwart Nándor Fazekas zwischen den Pfosten einen gewohnt guten Job machte. In der 28. Minute traf auch ein ganz Junger: Robin Teppich nutze einen Fazekas-Pass zum 19:13, das erste seiner insgesamt sechs Tore. Von Schonung nach dem Pokalsieg konnte also nicht die Rede sein, der VfL zündete richtig durch und ging mit einem 20:14 in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte begann wie die erste aufgehört hat: Der VfL baute die Führung durch zwei schnelle Tore von Alexis Alvanos und Jörg Lützelberger auf 22:14 auf. Das muntere Tore schießen ging weiter: In der 35. Minute führte der VfL nach einem Teppich-Tor mit zwölf Toren Vorsprung (26:14). Die Füchse konnten der Angriffswucht des Hasanefendic-Team nichts entgegensetzen: Nach 40 Minuten stand ein 31:17 auf dem Anzeigewürfel.

Der VfL ließ nun ein wenig ruhiger angehen: In der 50. Minuten konnte Berlin das Ergebnis ein wenig freundlicher gestalten und den Abstand auf zehn Tore verringern (35:25), doch viel mehr ließen die Blau-Gelben nicht zu: Die Party konnte weitergehen, völlig verdient siegte der VfL im letzten Heimspiel der Saison mit 40:31.

Nach dem Spiel hieß es Abschied nehmen: Für Kapitän Momir Ilic, Nándor Fazekas, Adrian Pfahl, Alexis Alvanos und Stanislaw Gorubtschuk war die Füchse-Partie das voraussichtlich letzte Heimspiel im Trikot der Oberbergischen. Mit Blumen und einem Geschenk wurde dem Quintett für ihren Einsatz beim VfL gedankt.

Jörn-Uwe Lommel (Füchse-Trainer): Das war eine Lektion, die uns erteilt worden ist. Es war heute hilflos von uns, ich hatte den Eindruck, dass viele meiner Spieler die Saison schon abgehakt haben, weil wir im Niemandsland der Tabelle sind. Es ist schade, dass wir den Zuschauern so eine Leistung geboten. Ich kann mich nur entschuldigen, so eine Leistung kann man sich nicht erlauben. Wir haben völlig verdient in dieser Höhe verloren.

Sead Hasanefendic (VfL-Trainer): Ich bin sehr zufrieden mit meinen Spielern, sie haben eine großen Siegeswillen gezeigt und daher völlig verdient gewonnen. Wir hatten keine Vorbereitung auf das Spiel und hatten gefeiert, doch trotzdem haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Es war eine gefährliche Situation, doch meine Mannschaft ist damit sehr gut umgegangen und war sehr motiviert. Ich bedanke mich bei meinen Spielern für ihren großen Willen und freue mich besonders für meine jungen Spieler für ihre engagierte Leistung. Nun wartet noch mit Lemgo ein starker Gegner auf uns, auch dort wollen wir ein gutes Spiel zeigen.

Paraden VfL: Fazekas (14), Stojanovic (3)
Tore VfL: Krantz (4), Wagner (1), Vukovic (6), Ilic (3/1 ), Lützelberger (5), Gunnarsson (4), Teppich (6/2), Alvanos (4), Pfahl (3), Rahmel (1), Zrnic (3)
Zuschauer: 3000

[ag]