Mit 39:25 konnte der VfL am vergangenen Samstag das Halbfinal-Hinspiel des EHF-Pokal gegen CAI BM Aragon für sich gewinnen.
Folglich reisen die Oberbergischen mit einem 14-Tore-Vorsprung im Gepäck nach Zaragoza. Ein Grund zur Überheblichkeit sei der große Vorsprung aber nicht, mahnt VfL-Coach Sead Hasanefendic: „Wir gehen gelassen, aber hochkonzentriert in dieses Spiel. Es geht nicht darum, den Vorsprung zu verwalten, sondern das Match zu gewinnen“, sagt der Trainer, der einen hochmotivierten Gegner erwartet. „Die Atmosphäre in der Halle wird sehr heiß sein, die vielen tausend Zuschauer in Principe Felipe werden Einfluss auf den Spielverlauf nehmen wollen“, glaubt Hasanefendic. Seiner Mannschaft fehle zwar die Erfahrung in solch hitzigen, internationalen Spielen, „doch das macht das Team mit Leidenschaft, Einstellung und Wille wieder wett. Wir werden alles geben und genauso motiviert sein wie unser Gegner“, versichert Hasanefendic.

Jahn und Szilagyi wieder im Kader
Bereits heute hat sich der Gummersbacher Tross nach Zaragoza aufgemacht. Denn für den morgigen Tag hat Hasanefendic noch zwei Trainingseinheiten angesetzt. „Wir werden uns optimal auf das Spiel vorbereiten, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Eines ist sicher: Wir alle wollen unbedingt in das Finale“, sagt Hasanefendic. Dabei kann der Coach auf fast den gesamten Kader zurückgreifen. Nur Außen Adrian Wagner fällt weiterhin aus, sein Achillessehnenanriss lässt noch keinen Einsatz zu. Erstmals nach neunmonatiger Pause ist Kevin Jahn wieder im Kader. Der Kreisläufer hat sich nach einem Kreuzband- und Patellasehnenriss zurückgekämpft und ist wieder einsatzfähig. Auch Viktor Szilagyi ist mit dabei, er hat seinen Muskelfaserriss in der Wade auskuriert. „Ich freue mich, dass mein Kader in dieser wichtigen Saisonphase wieder größer wird“, sagt Hasanefendic.

VfL erwartet "hitzige Armosphäre"
Die Spanier versuchen derzeit alles, um das 11.000 Besucher fassende Pabellon Principe Felipe gegen den VfL Gummersbach voll zu bekommen. So werden die Tickets für drei Euro angeboten, Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt und Dauerkartenbesitzer bekommen eine zusätzliche Freikarte. Es ist also davon auszugehen, dass die Halle ausverkauft sein wird. Doch VfL-Geschäftsführer François-Xavier Houlet glaubt nicht, dass die hitzige Atmosphäre für Verunsicherung bei den VfL-Spielern sorgen wird: „Die Jungs sind große Kulissen aus der Bundesliga gewöhnt. Es wird vielleicht etwas heißer zugehen als in manch deutschen Hallen, aber die Spieler sind Manns genug das zu ertragen“, so Houlet. Der Finaleinzug könnte ein historischer Moment sein, das sei den Spielern bewusst: „Der VfL ist einer der erfolgreichsten Vereine der Welt, doch er hat sehr, sehr lange kein Europapokalfinale mehr erreicht, daher bin ich sehr gespannt auf das Spiel am Freitag und hoffe, dass es endlich wieder klappt“, so der VfL-Chef.

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