Ein Holzschnitzer mit Motorsäge bei der Arbeit

Auch der mächtige Hirsch im Rotwildgehege macht bei den Kindern immer wieder Eindruck. Verstecken hinter den Baumriesen spielen, Pilze suchen oder Tannenzapfenweitwurf, der Brücker Wald hat alles zu bieten was Kinderherzen höher schlagen lässt. Der idyllische Flehbach, der sogar einen kleinen Teich bildet in dessen Mitte Enten brüten, Frösche und Kaulquappen, aber auch große Fische zu sehen sind. Wenn dann auch noch Hochwasser ist, steht der halbe Wald unter Wasser ein tolles Bild. Der Brücker Wald ist ein tolles Naherholungsgebiet für alle Kölnerinnen und Kölner, denn für die Erwachsenen gibt es tolle Wanderwege und man kann so richtig gut ausspannen, vom Großstadtstress. Das Waldfest war ein großer Erfolg und viele Kölnerinnen und Kölner waren gekommen.


Die Jäger zeigten Wildtiere des heimischen Waldes

Die Brücker Gemeinschaft – jeder packt mit an
Das Wildgehege in Brück wird 2007 40 Jahre alt. Zur Feier dieses Jubiläums veranstaltet die Forstverwaltung des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen zusammen mit der Bürgergemeinschaft Brück, dem Waldkindergarten „Waldwichtel“, der Kölner Jägerschaft und den Pfadfindern ein Waldfest. Der Brücker Karnevalsverein "Löstige Brücker Müüs e.V.", die IG Handel, der SC Brück Alte Herren, CDU und SPD Köln Brück oder die IG Handel und Handwerk. Alle halfen zusammen den Tag im Wald zu einem schönen Fest zu machen. Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk Köln-Ost legten Strom über 500 Meter lang und sorgten für die Sicherheit. Die Besucher erwartete am Sonntag, 9. September 2007, von 11 bis 18 Uhr ein attraktives und abwechslungsreiches Programm. Da die kalte Jahreshälfte bevorsteht, informiert die Forstverwaltung beim „Brennholztag“ über das Heizen mit Holz, den Verkauf des nachwachsenden Brennstoffs aus dem Kölner Wald und den Umgang mit der Motorsäge. Wichtig ist Förster Jonas Schreibweis, daß die Motorsäger Schnittschutzkleidung tragen, hält sich einer nicht an die Regel, dann wird ihm der Leseschein entzogen. Die Forstverwaltung bietet auch in regelmäßogen Abständen Kurse an, die zu empfehlen sind.


Dieter Richmann, 1. Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Köln-Brück e.V. und Förster Jonas Schreibweis mit seiner Weimarer Langhaarhündin Mila vom Feinriswolf

Würstchen waren schnell weg
Bei Kutschfahrten durch das Wildgehege konnten die Besucher die dort lebenden heimischen Tiere erleben und Rückepferden bei der Arbeit zusehen. Das Rückepferd ist aber nicht nur eine Sehenswürdigkeit an besonderen Tagen, nein es kommt im Alltag zum Einsatz, denn waldschonende Bewirtschaftung hat sich die städtische Forstverwaltung auf die Fahnen geschrieben. Kinder konnten an einem Baumriesen klettern, in der Waldschule der Kölner Jägerschaft gab es Wildtiere zum Anfassen und Motorsägenkünstler schnitzten Holzskulpturen. Auch für das leibliche Wohl ist mit Wildspießen vom Grill, gemeinsam hatte man 500 Spieße mit Wildschwein aus dem Brücker Wald hergestellt und auch Kuchen und Getränken gesorgt. Der Erlös einer Tombola kommt dem Wildgehege zu Gute. Fragte man den zuständigen Förster Jonas Schreibweis, ob er mit so einem Erfolg gerechnet hätte, dann bejahte er dies. Der 1. Vorsitzende der B+rgergemeinschaft Köln-Brück e.V. war da etwas skeptischer, freute sich aber dann umso mehr über den Erfolg. Der war so groß, daß man schon am frühen Nachmittag 230 Frikadellen besorgen musste, da die Würstchen ausgegangen waren.


Sorgten für Sicherheit, die Männer von der Freiwilligen Feuerwehr Köln-Brück

Ärgernis Müll
Das Waldfest hat in Köln Brück Tradition und sorgte dafür dass das Wildgehege in seiner heutigen Form noch vorhanden ist. 1967 wurde es eingerichtet. Mit den Festen in den Jahren 1994/95/96 konnte man soviel Geld aufbringen, dass eine Grundsanierung des Geländes stattfinden konnte und das Wildgehege auf Jahre gesichert ist. Für laufenden Betrieb sorgt die Stadt Köln. Aktuell sucht man Paten für einfache Bänke, die aus dem Mitteln des Waldes gefertigt werden und 150 Euro kosten sollen. Die erste Bank wurde schon von den Pfadfindern St. Georg eingegraben. Beim Orkan Kyrill, am Anfang des Jahres habe man Glück gehabt und nur wenige Bäume verloren und hatte schon nach einer Woche alle Wege wieder sicher. Eines ärgert Förster Schreibweis allerdings. 15 kbm Müll holt die Forstverwaltung jede Woche aus dem Wald. Das muss nicht sein, vor allem sind auch teilweise ganze Schlafzimmer darunter oder Kühlschränke. Hier appelliert er an die Vernunft der Bürger: "Das ist mein Wald, da schmeiß ich nicht einfach meinen Müll hinein". Förster Jonas Schreibweis versteht das Verhalten nicht, denn Köln habe eigentlich ein gutes Abhol- und Bringsystem für Sperrmüll.

Das man aber viel auf die Beine stellen kann, zeigte das Brücker Waldfest und der Spirit gemeinsam etwas für seine Umwelt und Naherholung tun will und Verantwortung übernehmen will, wurde überdeutlich. Und das es nicht immer Hochglanz sein muss zeigte das von Förster Schreibweis selbstgemalte Plakat.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung