Unter dem Motto „Liebe ohne Grenzen“ findet vom 18. bis 28. August 2005 der WorldPride 2005 in Jerusalem statt. Heute haben sich der israelische Oberrabiner, der christliche Patriarch und muslimische Prediger gegen den World Pride 2005 in Jerusalem ausgesprochen. Und das in einer noch nie dagewesenen Form der Einigkeit. „Sodom und Gomorra“ sei von Jerusalem fern zu halten meldet Hagalil.com, die jüdische Internetzeitung aus München.


 


Zitiert wird unter anderem der jüdische Oberrabiner mit den Worten „Jene“ mögen doch die „Beleidigung Jerusalems“ unterlassen. Yona Metzger der aschkenasische Amtskollege assistierte: „geplante Provokation gegen alle Religionen“.


 



„Bischof Aris Scherevian sprach im Namen des armenischen Patriarchen: Gott habe „Adam and Eve, not Adam and Steve“ geschaffen. Er kam auf das alttestamentarische „Sodom und Gomorra“ und sagte: „Wir sind für Menschenrechte, aber gegen Sünde und Verbrechen, auf die in der Bibel die Todesstrafe stand.“


 


Erzbischof Aristachos, Vertreter des umstrittenen griechischen Patriarchen, sagte in bestem Hebräisch, dass Homosexuelle gegen den Willen Gottes ein „ungerechtfertigtes Verhalten“ zeigten. Sie hätten „kein Recht dazu. Das unnatürliche Verhalten ist Sünde“.


 


Der muslimische Scheich Abed el Salam Menasra vergas ein paar Augenblicke lang, dass er vor Journalisten und nicht vor Gläubigen in der Moschee sprach. Mit lauter Stimme hämmerte er den Reportern ein, dass Jerusalem den „Jahud“ (Juden), den „Messianern“ (Christen) und dem Islam gleichermaßen heilig sei. Die Stadt dürfe nicht entweiht werden. Homosexualität gebe es bei Tieren nur unter Affen. Er übersetzte sich selber ins Hebräische und sagte, dass Judentum und Christentum „auf der Heiligkeit Jerusalems begründet sind, während der Islam Jerusalem respektiert, wegen der Nachtreise des Propheten von El Kuds (Jerusalem)“. Er drohte damit „Jerusalem auf den Kopf zu stellen, mitsamt den Juden und Christen“, falls es zu der teuflischen Demonstration kommen sollte.


 


Überraschend meldete sich der offizielle Vertreter des Vatikans zu Wort, Nuntius Pietro Sambi. Ohne eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Staates Israels zu scheuen, sprach er von einer „Provokation“ und sagte: „Wenn diese Leute erwarten, dass wir sie respektieren, dann sollten sie auch uns respektieren.“


 


Nur wenige Journalistenfragen wurden zugelassen. Ein Redakteur der Ynet-Internetseite für Homosexuelle erklärte den Kirchenfürsten, dass es sich bei der Parade um eine „Demonstration der Liebe“ handle. Der Sephardische Oberrabbiner erwiderte: „Wenn sich diese Menschen anständig benehmen und nicht öffentlich zu Sünde aufrufen, sind sie herzlich willkommen.“ Er gestand erneut, dass diese seltene Pressekonferenz mit Vertretern aller drei Religionen nicht zustande gekommen wäre, ohne die geplante Demonstration der Homosexuellen. „Auch das ist eine Demonstration der Liebe.“