Köln | Miss Platnum kommt am 7. Dezember 2015 in den Club Bahnhof nach Ehrenfeld. Stephan Eppinger sprach im Vorfeld mit der Künstlerin.

Wie viel von der Kunstfigur Miss Platnum steckt im realen Menschen Ruth Renner?

Miss Platnum: Zwischen uns beiden gibt es keine Grenzen. Entstanden ist die Kunstfigur am Anfang meiner Karriere. Da hat sich Miss Platnum deutlich mehr getraut als Ruth Renner, was sich ja jetzt schön länger geändert hat.

Welches sind Dinge, die sie sich jetzt mehr trauen?

Dabei geht es vor allem um das Auftreten jenseits der Bühne bei Fernsehauftritten oder bei Interviews. Ich tue mich etwas schwer, mich mit mir außerhalb der Musik auseinanderzusetzen. Aber inzwischen habe ich auch kein Problem damit.

Was waren die größten musikalischen Veränderungen?

Der größte Umbruch war mein erstes Soloalbum auf Deutsch. Das Schreiben der deutschen Texte funktioniert gut und setzt bei mir neue Energien frei. Deshalb kam „Ich war hier“ auch so schnell hinterher.

Wie finden Sie Ihre Themen?

Ich brauche feste Phasen, in denen ich mich voll auf die Songs und das neue Album konzentrieren kann. Zwischendurch Songs schreiben, funktioniert bei mir nicht.

Warum haben Sie den Titel „Ich war hier“ ausgewählt?

Das ist ein Satz aus dem Song „Reise“ und ein starkes Statement, ein Kernsatz meines Daseins. Denn mit jeder Platte verewige ich mich ja ein Stück.

Wie wichtig ist Ihnen Ihre Heimatstadt Berlin?

Ich fühle mich mehr als Berlinerin, denn als Deutsche, meine Wurzeln liegen ja in Rumänien. Ich finde die Stadt und insbesondere Kreuzberg, wo ich lebe, sehr inspirierend. Da ist es fast dorfähnlich, alles kann man in fünf bis zehn Minuten erreichen. Oft prallen hier Welten aufeinander und trotzdem funktioniert alles gut.

Welche Rolle spielt Rap auf dem neuen Album?

Ich bin sehr von Rap, R&B und Hip-Hop beeinflusst. Meine Musik ist auch sehr Textlastig. Ich habe mir die Schreibweise des Rap angeeignet. So verbinden sich Rhythmus, Sprache und Geschwindigkeit miteinander. Zu Gast ist auf meinem Album ist Taktloss, das ist meine Verbeugung vor Rap.

Was erwartet das Publikum beim Konzert in Köln?

Viel Drama und Block-Party. Das neue Album ist sehr emotional und ich habe nicht vergessen, wie man feiert!

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[infobox]Konzert: Am 7. Dezember ab 20 Uhr im Club Bahnhof Ehrenfeld an der Baratholomäus-Schink-Straße 65-67. Tickets kosten im Vorverkauf 20 Euro, an der Abendkasse 25 Euro.

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Autor: Stephan Eppinger | Foto: Severin Schweiger