Athen/Berlin | In Griechenland sind trotz anhaltender Kritik von Menschenrechtsorganisationen die Aufnahmelager für Flüchtlinge nach wie vor überfüllt. In den Hotspots auf den griechischen Inseln seien derzeit 8.657 Personen untergebracht – obwohl die Lager nur eine Aufnahmekapazität von 7.450 haben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion.

Menschenrechtler kritisieren immer wieder die schlechte Unterbringung in den Camps sowie Rechtsverletzungen und überlange Asylverfahren, wenn Flüchtlinge in den Registrierungszentren Asyl beantragen. Die Bundesregierung bestätigte das nicht, sondern schreibt: „Zur Dauer des Verfahrens sowie Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor.“ Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke kritisierte: „Die Bundesregierung redet sich immer wieder mit hohlen Phrasen, leeren Versprechungen und Unkenntnis heraus, wenn es um die europäische Asylpolitik geht.“

Die Regierung ignoriere schlichtweg Berichte von Menschenrechtsorganisationen, sagte Jelpke der Zeitung.

Autor: dts