Berlin | Die Grünen haben anlässlich eines Berichtes der Europäischen Umweltagentur über den Zustand der europäischen Umwelt die Verbesserung des Gewässerschutzes gefordert. Über 90 Prozent der Flüsse und Seen in Deutschland seien weder ökologisch noch chemisch in einem guten Zustand, „obwohl sich Deutschland diesen umweltpolitischen Zielen in der Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichtet hat“, beklagte der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Peter Meiwald, am Dienstag. Zumindest der gute ökologische Zustand sollte der Normalfall sein und nicht die extreme Ausnahme, beanstandete Meiwald.

„Die industriepolitischen Fehler der Vergangenheit holen uns zunehmend ein und gefährden unsere wesentliche Lebensgrundlage, das Wasser.“ Die berechtigten Interessen von Unternehmen dürften im Fall eines so lebenswichtigen Gutes wie Wasser nicht über dem Umweltschutz stehen, meinte der Grünen-Politiker. Meiwald forderte eine „nationale Stickstoffstratgie“ zur Reduzierung der Stickstoffmengen.

Dafür müssten alle Verursacher ihren Beitrag leisten. Allen voran die agro-industrielle Landwirtschaft, die zu viele Tiere auf zu wenig Fläche halte. Zudem müsse der zuständige Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt (CSU), endlich scharfe Grenzwerte für die Nährstoffeinträge sowohl aus der Tierhaltung als auch aus synthetischen Düngern und Gärresten festsetzen.

Autor: dts
Foto: Der Rhein