Berlin | Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, hat den Vorschlag der Grünen kritisiert, Pflegebedürftige und Behinderte sollten in Zukunft Sex mit Prostituierten bezahlt bekommen. „Die Forderung ist fehl am Platz. Denn kommerzielle Prostitution sollte es in Altenheimen nicht geben“, sagte Lauterbach der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag).

„Richtig ist zwar, dass in Altenheimen und Behinderteneinrichtungen mehr Platz für Intimität geschaffen werden muss. Das muss aber eine freiwillige Intimität sein. Ich will keine Prostitution auf Rezept.“

Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Wir haben gerade erst eine große Pflegereform mit einer Ausweitung der Leistungen in Kraft gesetzt.“ Darin werden nicht zuletzt demente Patienten besser gestellt. Das sei für sich genommen schon eine Antwort.

Im Übrigen richte sich die Forderung ja an die Kommunen. Hintergrund: Die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, hatte geäußert, „eine Finanzierung für Sexualassistenz“ sei für sie „vorstellbar“. Die Kommunen könnten „über entsprechende Angebote vor Ort beraten und Zuschüsse gewähren“, so Scharfenberg gegenüber der „Welt am Sonntag“.

Autor: dts