Die Zeichnung zeigt den OB-Kandidaten der Wählergruppe Gut Marcel Hövelmann.

Köln | Gut Köln wird bei der Kommunalwahl 2025 in NRW mit einem eigenen Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl antreten. Marcel Hövelmann soll auf dem Wahlzettel für Gut Köln stehen. Das entschied die Mitgliederversammlung von Gut Köln am 10. März 2024. Damit steht ein zweiter Bewerber nach dem Pfarrer in Rente Hans Mörtter fest. Mörtter hatte in einer Karnevalsrede bei einer Nubbelverbrennung in der Kölner Südstadt erklärt für das Amt des OB kandidieren zu wollen.

Hövelmann tritt zum zweiten Mal an

Hövelmann tritt nicht zum ersten Mal bei einer Oberbürgermeisterwahl in Köln an. Bereits 2015 wollte Hövelmann Oberbürgermeister von Köln werden. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 40,28 Prozent konnte Hövelmann 9.104 Kölnerinnen und Kölner von sich überzeugen und landete damit auf Platz 5 von sieben Bewerberinnen und Bewerbern. Zum Vergleich: Die siegreiche Kandidatin Henriette Reker überzeugte 169.919 Kölnerinnen und Kölner. Dabei konnte Hövelmann für sich die meisten Stimmen in den Stadtbezirken Innenstadt, Ehrenfeld und Nippes gewinnen mit über 3 beziehungsweise 4 Prozent. Hövelmann gelang es aber 2015 mehr Stimmen zu erzielen als Thor Zimmermann von Gut der für die Wählergruppe 2020 antrat. Zimmermann überzeugte in einem Feld von 13 Bewerberinnen und Bewerbern 8.613 Wählerinnen und Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 51,38 Prozent. Vor allem die Klima Freunde mit ihrer Kandidatin Nicolin Gabrysch waren erfolgreicher als Gut mit 14.370 Stimmen als OB-Kandidatin.

Gut im Rat

Hövelmann engagierte sich in den vergangenen Jahren eher im Hintergrund und nicht auf der großen kommunalpolitischen Bühne wie etwa dem Kölner Stadtrat. Dort waren Thor Zimmermann und Karina Syndicus für Gut aktiv. Zimmermann agiert dort aktuell als Einzelmandatsträger für Gut und Syndicus bildet nach einer Phase als Fraktionsvorsitzende von „Die Fraktion“ heute mit Inga Feuser von den Klima Freunden eine Ratsgruppe. Die Klima Freunde haben sich noch nicht zu einer möglichen OB-Kandidatur geäußert. Würden die Klima Freunde Hövelmann unterstützen, dann könnte dessen Stimmanteil steigen. Und Hövelmann positioniert sich in der Erklärung von Gut Köln mit der Überschrift: „Marcel Hövelmann möchte Klima-Bürgermeister für Köln werden!“

Den Kölnerinnen und Kölnern verspricht Hövelmann schon heute, dass er für mehr Klimaschutz, Gemeinwohl, Sozialpolitik, Ermöglichungskultur und Transparenz stehe. Er will dem Klimaschutz höchste Priorität einräumen und ist der Auffassung, dass das was bisher in Köln umgesetzt werde nicht ausreiche. Die im Rat beschlossene Strategie „Köln Klimaneutral 2035“ empfindet Hövelmann als lückenhaft.

Ermöglichungskultur

Gut Köln zitiert Hövelmann schriftlich: „Als Oberbürgermeister kann ich mit den vielen Kölner Vereinen, Initiativen und Engagierten gemeinsam eine lebenswerte Zukunft für Köln gestalten. Alles, was dem Klimaschutz und dem Gemeinwohl dient, muss in den kommenden Jahren vorrangig und zügig umgesetzt werden. Dabei mangelt es nicht an schon bestehenden politischen Entscheidungen, vielmehr an Umsetzungsgeschwindigkeit und Priorisierung – sei es zum Beispiel bei der Mobilitätswende, der Wohnraumnutzung oder der Infrastruktur für Kitas und Schulen. Ich werde auch einen besonderen Fokus darauf legen, dass die einzelnen Dezernate besser zusammenarbeiten und gute Ideen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Bürgerinnen und Bürgern positiv aufgenommen werden. Dazu bedarf es mehr Transparenz in den Entscheidungsprozessen und einer neuen gelebten Ermöglichungskultur, die den Mut besitzt, Gestaltungsmöglichkeiten mehr zu nutzen. Machen statt Verhindern muss es wieder heißen!“

Tom Geffe und Karina Syndicus von Gut Köln bescheinigen ihrem Kandidaten Hövelmann nicht nur als Teamplayer zu funktionieren, sondern dass dieser an hundert Themen gleichzeitig arbeiten könne. Hövelmann wurde 1975 im rheinischen Würselen geboren und zog 1996 nach Köln. Der Kandidat ist Diplom-Geograph und hat einen Master im Umweltbildungsmanagement. Er arbeitet beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg. In Köln engagierte er sich als Gründer bei Querwaldein, der Initiative Schmitzundkunzt sowie gilt er als Kompostierexperte bei Wilma in der Wurmkiste.

Das sich der Kandidat Hövelmann das Label „Klima-Bürgermeister“ durch die frühe Bekanntgabe seiner Kandidatur schnappt dürfte als smarter Moove gewertet werden.