Köln | Mit 204 Galerien aus 28 Ländern geht die Kunstmesse Art Cologne in ihr 51. Jahr. Zu sehen und kaufen sind Arbeiten von rund 2.000 Künstlern: Malerei, Skulptur, Fotos, Zeichnung, Grafik, Installationen. Die Preise reichen von wenigen 100 Euro bis in den einstelligen Millionenbereich.

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Es ist wohl eher ein Gimmick: das Spiegelei aus Fiberglas, von Christopher Chiappa gleich 1.400 Mal in Handarbeit hergestellt. 425 Euro soll es kosten, schmiegt es sich über eine Tischkante 625 (Kate Werble Gallery). Boden und Wände der Ausstellungskoje sind damit bedeckt. Lustig anzusehen und sicher bald nur noch als Clou erinnerlich. Wenig überzeugend auch ein Bild vom anderen Ende der Preisskala: das „Abstrakte Bild“, das Gerhard Richter 1984 schuf (Galerie von Vertes) für 3,5 Millionen Euro.

Doch dazwischen und auch darunter und darüber findet sich für jeden Geldbeutel etwas. Doch das ist auch Geschmackssache. Das Erprobte findet sich in Halle 11.1 mit der Klassischen Moderne und eine Etage höher in Halle 11.2 mit der Kunst etwa ab 1945. Hier sind die Namen vertreten, die man kennt: Nay und Nolde, Warhol und Beuys. Undundund. Einen „Spitzenreiter“, der sicheres Interesse verspricht, gibt es aktuell nicht, Baselitz ist nur von elf Galerien, Richter sogar nur von neun vertreten.

Neues Logo der Art Cologne knüpft an ihre wilden Anfangszeiten an

Nach einem halben Jahrhundert verordnete Art-Cologne-Chef Daniel Hug der ältesten Kunstmesse ein neues Logo mit „maximalster Reduktion“, die Stärke, Souveränität und Selbstbewusstsein“ ausstrahlt. An die Ursprünge der Messe knüpft auch die Erweiterung der Nachwuchsförderung an. „Neumarkt“ wird dann auch folgerichtig Halle 11.3 genannt: Hier sind die Namen zu entdecken, die es vielleicht einmal in die unteren Etagen schaffen werden.

Neu eingerichtet wurde „cutting edge art“, bei der Galerien, die nicht älter sind als zehn Jahre, ihre jungen Favoriten zeigen können. Schon seit Jahren eingeführt sind „Collaboration“ zur Förderung internationaler Zusammenarbeit zwischen Galerien und „New Contemporaries“. Sogar schon seit 1980 gibt es „New Positions“, auch in diesem Jahr wählte wieder eine Jury 20 Nachwuchskünstler aus.

[infobox]51. art cologne
bis 29. April
Kölnmesse, Halle 11 (Südeingang).
 26. bis 28.4.: 11-19 Uhr
29.4.: 11-18 Uhr.

Eintritt:
Tageskarte 25 Euro
2-Tageskarte 35 Euro
Abendkarte (ab 16 bzw. 15 Uhr): 20 Uhr

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Autor: ehu
Foto: 1.400 Spiegeleier aus Fiberglas von Christopher Chiappa