Köln | Der Ehrenpräsident des Festkomitees des Kölner Karnevals Ralf Bernd Assenmacher hat seine umfangreiche Privatsammlung aus der Zeit seines karnevalistischen Wirkens der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft geschenkt. Heute wurden im Casino im Gürzenich zwei Vitrinen präsentiert, in denen die schönsten Stücke aus der Sammlung zu sehen sind. Joachim Wüst, Präsident der Großen Kölner, überreichte Assenmacher und seiner Frau Ditha sowie seiner Tochter Isabelle zudem jeweils einen Orden der Großen Kölner als Zeichen der Anerkennung.

In den Vitrinen sind Ehrengaben, Orden und andere Erinnerungsstücke ausgestellt. Darunter befindet sich auch ein Foto von der Audienz Assenmachers bei Papst Johannes Paul II. aus dem Jahre 1983 sowie eine Fahrberechtigung zum Führen von Zügen der KVB vom Januar 1987. Der Versicherungswert der Sammlung beläuft sich auf über eine Millionen Euro. Assenmacher will die Schenkung der Sammlung an die Großen Kölner als Anlass dafür nehmen, der Gesellschaft zu einer neuen Heimat zu verhelfen, um der wunderbaren Geschichte der Großen Kölner mehr Raum zu geben. Dies möchte der Ehrenpräsident bis zu seinem 70. Geburtstag bewerkstelligen. Über Einzelheiten konnte Assenmacher keine Auskunft geben. Joachim Wüst, Präsident der Großen Kölner, war der Umfang von Assenmachers Sammlung zunächst nicht bewusst gewesen. „Als ich Bernd fragte, wann ich denn mal mit meinem Auto vorbeikommen solle, um die Sammlung abzuholen, meinte Bernd nur, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte.“, so Wüst. Die rund 60 Umzugskartons seien dann doch zu viel gewesen, um sie in seinem Wagen zu verstauen. Dementsprechend zeigen die beiden Vitrinen im Casino auch nur einige ausgewählte Stücke der Sammlung. Der restliche Teil soll zunächst archiviert und digitalisiert werden.

Zu der Schenkung der Sammlung an die Große Kölner Karnevalsgesellschaft habe es keine Alternative gegeben, so Assenmacher. Auch innerhalb der Familie sei keine Überredungskunst notwendig gewesen. „Die Großen Kölner waren Kinderstube und der Beginn meiner karnevalistischen Karriere. Daher kommt die Schenkung meiner Sammlung auch von Herzen“, erklärte der 68-Jährige. Auf einer Herrensitzung habe er beispielsweise seine erste Zigarette geraucht. Im Alter von 15 Jahren begann Assenmacher bei der Großen Kölner als Page und stieg rasch auf. Bereits mit 18 war er Senator, bis er schließlich Vorstandsmitglied wurde. Joachim Wüst unterstrich die beispiellose Karriere des ehemaligen Rosenmontagszugleiter. „Eine solche Karnevals-Karriere hat es nicht gegeben und wird es auch so schnell nicht wieder geben.“, so Wüst.

Nach 53 Jahren im Dienst des Kölner Karnevals hat sich Assenmacher nun vollständig aus dem Karneval zurückgezogen. Dies sei besser für ihn und für seine Familie, so der 68-Jährige. Dennoch erhalte er pro Woche ungefähr 40 Einladungen, von denen er kaum eine wahrnehmen könne. Assenmacher denkt derzeit darüber nach, ein Buch zu schreiben, in dem er über all die Erlebnisse und Geschichten aus seiner aktiven Zeit berichten könnte.

Autor: Christian Bauer