„Ich bitte die Schüler, eine Sekunde lang auf ihre Armbanduhr zu schauen und mir dann Einzelheiten zum Aussehen der Uhr zu sagen: Welche Farbe hat das Zifferblatt, welche Marke steht da und so weiter.“ Erklärt Oberkommissar Udo Bauer. Das Ergebnis: Die wenigsten Kinder können alle Fragen beantworten. „Und damit habe ich den Schülern gezeigt, wie wenige Eindrücke ein Autofahrer in einer Sekunde verarbeiten kann, der in normalen Tempo um die Kurve biegt. Die häufigste Aussage nach Unfällen ist: Das habe ich nicht gesehen“, so Bauer. Wenn die Schüler keine Armbanduhr tragen, muss die portable Spielekonsole als Versuchsobjekt dienen, auch das funktionere.


Erwachsene ein schlechtes Vorbild
Udo Bauer, sein Kollege, Hauptkommissar Christian Skolik und KVB-Mitarbeiterin Eva-Maria Gottschalk sprachen am Dienstagmittag Grundschüler an der Haltestelle "Leuchterstraße" in Köln-Dünnwald auf ihr Verkehrsverhalten an. „Viele Kinder laufen hier bei rot über die Ampel, wenn sie die einfahrende Bahn noch kriegen wollen“, so Gottschalk. Sie weise die Kinder dann auf die Gefahren hin. Aber sie und ihre Kollegen könnten nur stichprobenartig Präsenz zeigen. Das größte Problem könne sie nicht beheben: „Viele Erwachsene sind den Pänz mit ihrem Verhalten ein schlechtes Vorbild.“

„Augen auf!“ diese Wochen noch an drei weiteren Haltestellen
Polizei und KVB führen die Aktion „Augen auf! Schule hat begonnen“ noch heute zwischen 12:30 Uhr und 14 Uhr an der Haltestelle Melaten durch sowie am Donnerstag zwischen 7:30 Uhr und 8:30 Uhr und 12:30 Uhr und 14:00 Uhr am „Wiener Platz“ und am Freitag zu den gleichen Zeiten an der „Longericher Straße“.

Alexandra Spürk für report-k.de/Kölns Internetzeitung