Das zweite Opfer ist identifiziert und hatte keine Chance zu überleben
Das zweite Opfer des Einsturzes des Historischen Archivs an der Severinstraße ist gestern am frühen Abend gefunden und geborgen worden und von seinem Vater identifiziert worden. Die Leiche des Designstudenten Khalil soll jetzt nach Marokko überführt werden und dort soll der junge Mann auch beigesetzt werden. 9 Meter unter dem Straßenniveau ist der 24 jährige unter einer 5 Meter hohen Schuttschicht, die die Polizei als verdichtet bezeichnet, gefunden worden. In seiner Nähe wurden grüne Mauerstücke gefunden, Khalil hatte sein Zimmer grün gestrichen. Der Kölner Feuerwehrchef sagt: „Khalil hatte null Chancen zu überleben“. Rund neun Tonnen Schutt bedeckten den Körper Khalils. Die Bergung der Leiche wurde unter Federführung der Polizei und sehr schonend erfolgt, so Neuhoff.

Umstellung der Bergung der Archivalien
Nachdem nun das vermutlich letzte Opfer der Katastrophe von der Severinstraße geborgen ist, wird die Bergung der Archivalien, von der Notbergung zu einer geordneten Bergung umgestellt. So werden zukünftig zwischen 7-19 Uhr die Archivalien bei Tageslicht geborgen und zwar von Montag bis Freitag. Dazu werden immer vier Trupps a 9 Personen eingesetzt. Diese Gruppen werden aus der Berufsfeuerwehr der Stadt Köln, freiwilliger Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk bestehen. Neuhoff geht davon aus, dass die fehlenden 15 Meter des Notdaches in absehbarer Zeit fertig gestellt sein wird. Dort gebe es noch Schwierigkeiten auf der ehemaligen Rückseite des Historischen Archivs, da dort erst noch der Boden beschwert werden müsse. Zur Sicherung werde man einen doppelt gesicherten Zaun errichten und das Gelände rund um die Uhr bewachen. Nach einer Zeit der Neuorganisation werde es Monate dauern bis alle Archivalien geborgen und der Schuttberg abgetragen ist. Man werde so schonend wie möglich vorgehen und auch Abrissroboter einsetzen. Neuhoff verwies darauf, dass es keine Erfahrungen mit einer ähnlichen Bergungslage in Deutschland gebe.

Schweigeminute bei der KVB
Die KVB kündigte an zur Zeit der Gedenkfeier am 17.3 eine Gedenkminute mit allen Mitarbeitern einzulegen und auch den Verkehr für eine Minute einzustellen. Zudem wird es eine einminütige Baupause geben. Zudem erklärte KVB-Vorstandssprecher Fenske, dass die Betonverfüllung am Heumarkt abgeschlossen sei. Fenske wies darauf hin, dass die KVB nicht alle Fragen alleine klären könnte und auch die Unternehmen der ARGE LOS Süd Fragen beantworten müsse. Zu dem Bericht des TV-Magazins „Monitor“ wollte sich der KVB-Vorstand nicht äußern, er erklärte diese Sendung sie ihm nicht bekannt.

Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma kündigte an, dass am Sonntag viele Fragen, auch der Ratsfraktionen auf der Pressekonferenz beantwortet würden.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung