Köln, 29.1.2007, 21:30 Uhr >
"Musik in den Häusern der Stadt" und ein Festival des KunstSalon an einem ungewöhnlichen Ort. Der Turm der Blauen Funken wurde zu einem Ort der Kontemplation, des Kunstgenusses und sinnlich schriller Musik. Der ausstellende Maler und Objektkünstler Anton Fuchs bringt es auf den Punkt "Bewußt haben wir schwere Kost serviert". Eine Kost die man nicht im Vorbeischlendern konsumieren kann, sondern betrachten und auf sich wirken lassen muss, eine Kunst die das Sehvermögen fordert und das Erkennen lernt.

Foto oben: Rebecca Bechen, und Gereon Holtschneider, Foto, Peter Griesemann, Senatspräsident Blaue Funken, Rainer Scheurenbrand, Male Babes, Sänger Martin Heim und Gregor Schwellenbach, Bassist (hintere Reihe v.l.n.r.), vorne knieend Anton Fuchs, Maler und Objektkünstler, Fro T. Kuckelkorn, Präsident Blaue Funken


Anton Fuchs

"Vogelgrippe", so der Name der Ausstellung. Zwei Kunstgattungen nähern sich dem Thema. Da ist Anton Fuchs, klare Formen, stark abstrahiert, formulieren sie reduziert Formen, tief malerisch gestaltet mit gestischem Duktus in der Form und den schweren irdenen Tönen fliegen sie auf den weiß getünchten Leinwänden. Sie wirken mehrdimensional in ihrer Körperlichkeit. Daneben die Fotografie von Rebecca Bechen und Gereon Holtschneider. Die leicht, hell, überstrahlt und überhöht in ihrer Lichtigkeit. Keine der Fotografien der jungen Fotografen ohne Idee und Konzept, keine Reportage wie sie auch in einer Illustrierten zu finden sein kann. Die Fotografen stellen das Konzeptionelle in den Vordergrund, ihre Arbeiten entstehen als gemeinsame Arbeit. "Wer auf den Auslöser drückt ist doch letztlich egal" sagt dann Rebecca Bechen folgerichtig. Wer so konsequent der reinen Idee, der gestaltenden Form nachgeht, benötigt nicht den auslösenden Moment, die Momentaufnahme sondern beschäftigt sich mit der geistig visualisierenden Idee hinter dem Bild. Fast schon wie Zeichnung, der man ja nachsagt das intellektuellste der visuellen Tools zu sein, sind die Fotos aufgebaut. Und hier ist die formale Verwandschaft zu Anton Fuchs zu spüren, denn  die Formen seiner gestischen Malerei sind klar gezeichnet und gedacht. Eine Ausstellung für Sehende.


Fotografie von Gereon Holtschneider und Rebecca Bechen




Sänger Martin Heim


Bassist Gregor Schwellenbach

Die Male Babes
Die Male Babes das sind Sänger Martin Heim, Rainer Scheurenbrand an der Gitarre und am Bass Gregor Schwellenbach, ein Trio der besonderen Art, sie selbst nennen sich Chanson-Boygroup. Den Zuhörer entführen sie in die Welten des Spaniens eines Pedro Almodovars, das Brasilien des Chavela Vargas und die Kellerkneipen von Tom Waits. Passend die leicht schmutzige Stimme des Sängers, seine Exaltiertheit auf der Bühne. Aber lassen wir die Musiker ihre Art der Musik selbst vorstellen: "Stellen Sie sich vor, Sie erwachen nach einer durchzechten Nacht in einem zerwühlten Bett, in einer fremden, aber durchaus angenehmen Atmosphäre – und zwar von Klängen guter Musik, dem Duft nach Kaffee und aufgebackenen Croissants. Der Zustand des Zimmers lässt zwar auf eine ausgelassene Liebesnacht schließen – aber in ihrer Erinnerung klafft eine gähnende Lücke. Filmriss! Im benachbarten sonnendruchfluteten Salon treffen Sie zu Ihrer Überraschung auf drei junge Musiker einer Chanson-Boyband bei ihrer Frühstücksprobe, die ihre Misere schamlos auskosten und ihnen die größten Lügenmärchen auftischen." Alles klar!

Das völlig ausverkaufte Konzert und die Ausstellung begeisterten die Gäste im Blauen Funken Turm. Kunst und Musik auf höchstem Niveau!

Zur Vita der ausstellenden Künstler
Anton Fuchs ist am 14.2.1958 in Köln geboren und lebt und arbeitet in Köln. Studienaufenthalte an der Fachhochschule für Kunst und Desing, Köln, an der Kunstakademie Düsseldorf kennzeichnen die Lernjahre. Viele Einzelausstellungen in Köln, Bonn, Stuttgart, Hamburg, Bremerhaven, sowie Gruppenausstellungen in New York und in Zürich begleiten das künstlerische Schaffen von Anton Fuchs.

Fotografie und Kunst/Fotoatlier 2
Rebecca Bechen und Gereon Holtschneider, beide 1980 geboren, haben eine handwerklich, künstlerische Ausbildung genossen, bei Manfred Esser in Bergisch Gladbach. Nach beendeter Ausbildung entwickelten die beiden gemeinsame Arbeiten und größere Projekte.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung