In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten auch in Köln die Synagogen. Ein Denkmal des Bildhauers Franz Lipensky auf dem Jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd erinnerte an diese Tat. Lipensky verarbeitete in seinem Werk verschiedene Ritualgegenstände, die in der Pogromnacht gerettet und begraben wurden. Erst 1978 wurden sie bei Bauarbeiten zufällig wieder entdeckt und nach jüdischem Ritus wieder auf dem Friedhof bestattet. Am vergangenen Wochenende wurde dieses Denkmal nun von bislang unbekannten Personen gestohlen. Die Synagogen-Gemeinde Köln zeigt sich heut sehr bestürzt über diese Tat und ruft alle Kölner dazu auf, bei der Suche behilflich zu sein. Die Gemeinde setzt für Hinweise, die zur Wiedererlangung des Denkmals führen, eine Belohnung in Höhe von 4.000 Euro aus. Sachdienliche Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 42 der Polizei Köln unter der Telefonnummer: 0221/229-0 entgegen.

Aktualisiert um 17:50 Uhr
Wie die Polizei Köln mitteilt, sind die bislang unbekannten Täter über den Hintereingang, an dem sie zwei Tore aufbrachen, auf den Friedhof gelangt. Dort trennten sie die 2,80 Meter hohe und 1,20 Meter breite Skulptur von einem Gedenkstein, mit den sie fest verbunden war, ab. Der Gedenkstein wiegt etwa 750 Kilogramm. Daher geht die Polizei davon aus, dass das Denkmal mit einem Fahrzeug abtransportiert wurde. Neben dem Stein wurden Reifenspuren gefunden. Die Polizei Köln sucht Zeugen, die im Zeitraum von Sonntag, 14. November, 17.30 Uhr bis Montag, 15. November, 8.00 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge auf oder nahe dem Gelände des Jüdischen Friedhofs bemerkt haben.

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