An dem sozialpädagogischen Tanzprojekt „come 2 move“ nehmen Angehörige verschiedener Einrichtungen der Caritas teil, darunter eine Kindertagesstätte und ein Altenzentrum. Die Altersspanne der Teilnehmer beginnt bei 5 Jahren. Eine der ältesten Teilnehmerinnen wird Maria Dregger sein. Die 88-Jährige ist fast blind und benötigt, wie viele ihrer teilnehmenden Altersgenossen, einen Rollator. Auch jugendliche Schüler von zwei Kölner Förderschulen und geistig Behinderte im mittleren Erwachsenenalter werden teilnehmen. Choreografin Vera Sander: „Es geht nicht darum, schnell ein Produkt auf die Bühne zu bringen, sondern um einen langen Prozess, in dem Vertrauen und Verständnis füreinander entstehen können.“ Die Unterschiede zwischen den Teilnehmern würden bei der Arbeit an einer gemeinsamen Choreografie aufgehoben. Sander, die Professorin an der Musikhochschule ist, und drei weitere Tanzpädagogen werden von nun an gut fünf Monate lang mit den Teilnehmern proben. Für Februar 2011 sind drei Aufführungen im Comedia Theater geplant.

Choreografie zum Thema „Erinnerung“
Die Choreografie wird das Thema „Erinnerung” behandeln. Die unterschiedlichen Erinnerungen, die Menschen verschiedener Generationen an historische Ereignisse – zum Beispiel den Mauerfall – haben, sowie persönliche Erinnerungen sollen bildhaft dargestellt werden. Der Kölner Percussionist Knuth Jerxsen wird die Musik komponieren. „Come 2 move“ gibt es bereits zum zweiten Mal: 2006 nahmen, ebenfalls unter der Leitung von Vera Sander, gut 100 Kinder daran teil und führten ihre Choreografie im Schauspielhaus auf. „Beeindruckend“ sei die Arbeit damals gewesen, so Sander. 2010 wird das Ensemble nun um Teilnehmer aller Altersklassen erweitert. Vor allem mit Blick auf die älteren Tänzer sagte Caritasdirektor Pfarrer Franz Decker: „Tanz bedeutet, aus sich herauszugehen und am Leben teilzuhaben.“

Prominente Unterstützung
Prominente Unterstützer von „come 2 move“ sind Bürgermeisterin Angela Spizig, die die Schirmherrschaft inne hat und Projekt-Patin Alexandra Kassen, Inhaberin des Kölner Senftöpfchen-Theaters. Die Unterstützung von Nachwuchskünstlern sei ihr schon immer ein Anliegen gewesen, sagte die 87-jährige Kassen. Aus diesem Grund habe sie ohne Zögern die Patenschaft für das generationenübergreifende Tanzprojekt übernommen. – Nachwuchs muss offenbar nicht immer jung sein.

Die Aufführungen von „come 2 move“ sollen am 9., 10. und 11. Februar 2011 im Comedia Theater stattfinden. Wie bereits 2006 soll auch in diesem Jahr eine begleitende Filmdokumentation über das Projekt entstehen.

Alexandra Spürk für report-k.de/Kölns Internetzeitung