Das Crossoverprinzp der Kunstmesse
Galeristen aus den Bereichen der Klassischen Moderne und der Nachkriegskunst treffen zur Cologne Fine Art & Antiques vom 19.bis zum 23.11.2008 in Köln auf Antiquitätenhändler, die Kunsthandwerk präsentieren. Ein Gemeinschaftsstand greift exemplarisch das Crossover-Prinzip der Cologne Fine Art & Antiques auf und konfrontiert auf kleinem Raum außereuropäische Kunst (Simonis, Düsseldorf / Vignold, Köln) mit Gemälden der Klassischen Moderne sowie Nachkriegskunst (Hubertus Melsheimer, Köln / Thole Rotermund, Hamburg) und ausgefallenen Teppichen und Textilien (Teppichkunst Hirschberg). Dabei haben die fünf beteiligten Aussteller jeweils ihren eigenen Bereich, tauschen aber Arbeiten untereinander aus und greifen damit die neue Aufplanung der Cologne Fine Art & Antiques auf, verschiedene Segmente untereinander zu mischen.

Gemälde von Paula Modersohn-Becker
Spitzenwerke der Malerei locken auf dem Stand der Galerie Ludorff (Düsseldorf), die Max Liebermanns „Wannseegarten“ und das Gemälde „Drei Kinder am Hang“ von Paula Modersohn-Becker präsentiert. Parallel zur laufenden Gerhard Richter-Ausstellung im Museum Ludwig richtet der Kunsthändler dem berühmten Maler eine kleine Sonderschau mit Aquarellen und Ölbildern ein. Die Galerie Neher (Essen) bringt zur Messe ein Porträt mit, das August Macke 1906 von seiner Schwester angefertigt hat. Angeboten werden auch der „Herbstliche Birkenwald in der Abendsonne“ von Otto Modersohn und ein Aquarell von Emil Nolde (Weiße Päonien und blaue Blüten) sowie Fritz Winters 1965 entstandene großformatige „Urlandschaft“.

Maler der "Verschollenen Generation"
Eine Entdeckung ist Maria von Heider-Schwanitz, die langjährige Weggefährtin von Schmidt-Rottluff, deren Nachlass von der Galerie Norbert Blaeser betreut wird. Sie gehört zu den Malerinnen der so genannten „Verschollenen Generation“. Bei Blaeser stehen eine Reihe von Gemälden und Arbeiten auf Papier, darunter Stillleben der 30er und 40er Jahre zum Verkauf; außerdem Arbeiten von Bruno Krauskopf, die die Galerie von seiner in Norwegen lebenden Familie erwerben konnte. Das junge Programm wird durch den Berliner Realisten Roland Nicolaus abgedeckt. Die Kölner Galerie Boisserée, spezialisiert auf Malerei und Grafik des 20. Jahrhunderts, präsentiert Joans Mirós „Hommage an Madame Gaby Malaquais“, eine Farbkreidezeichnung mit Tusche aus dem Jahr 1952; außerdem grafische Arbeiten von Braque und Picasso.

Sonderausstellung der Spätexpressionisten
Eine Sonderausstellung ist dem Spätexpressionisten Ernst Mollenhauer gewidmet, der ein ausdrucksstarkes malerisches Werk hinterlassen hat. Anlaufstelle für Liebhaber expressionistischer Gemälde ist der Stand der Galerie Maulberger (München); der Nachkriegskunst gilt das besondere Interesse der Galerie Schlichtenmaier (Grafenau/Stuttgart) und der Galerie Salis & Vertes (Salzburg).

Möbel des 18. und 19. Jahrhunderts
Anlaufstelle für Liebhaber von Möbeln des 18. und 19. Jahrhunderts ist Georg Britsch jun. (Bad Schussenried), der unter anderem einen norddeutschen Lyra-Sekretär aus Mahagoni anbietet sowie einen Nussbaum-Tisch von 1825, der auf viereinhalb Meter ausziehbar ist. Bei Viehbahn (Worpswede) gehören zwei Marmorreliefs aus der Werkstatt des niederländischen Barock-Bildhauers Bartholomäus Eggers sowie ein reich verzierter Schreibschrank aus der Zeit des russischen Empire zu den besonderen Kostbarkeiten. Für Schmuckliebhaber ist Ortenberg (Düsseldorf) eine bekannte Adresse. Hier lässt u. a. eine mit Edelsteinen besetzte Unikatbrosche aus Weiß- und Gelbgold, die um 1960 gefertigt wurde, die Herzen höher schlagen. Antike Teppiche bietet Hans Eitzenberger an.

Spezialthema: Alte Kunst aus Afrika
Alte Kunst aus Afrika und Ozeanien bilden ein Spezialthema der Cologne Fine Art & Antiques. Zu den führenden Anbietern gehören die Düsseldorfer Galerie Simonis und der Kunsthandel Vignold (Köln), der eine sitzende Frauenfigur aus Holz als besonderes Highlight präsentiert; aus Privatsammlungen stammen außerdem Raritäten wie ein Reliquiar mit Holz und Messingbeschlag und eine weiße hölzerne Maske. Simonis offeriert eine Dogon-Holzskulptur „Mutter mit Kind“, die sich durch eine organische Formgebung auszeichnet. Sie stammt aus dem Besitz von Charles Ratton, einem der ersten Händler Afrikanischer Kunst, der 1920 seine erste Galerie in Paris eröffnete. Der außereuropäischen Kunst widmet sich auch die Kölner Galerie Dierking.

[nh]