„Urbanismus III“
Wir leben in einem „urbanen“ Jahrhundert, denn seit 2007 leben zum ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in den Städten als auf dem Land. So rückt Stadtplanung in den Fokus der Aufmerksamkeit und des Interesses einer größeren Öffentlichkeit. Aber die städtischen Planungsmethoden können mit den aktuellen Entwicklungen oft nicht mithalten. In einer Zeit wo es umweltbedingte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche gibt, sind die bürokratischen Prozesse der Stadtplanung unzeitgemäß. Die Initiative von Plan 09 versucht, Experten mit Bewohnern zusammen zu bringen, damit sie gemeinsam eine integrierte und kreative Stadtplanung entwickeln können. Das Ziel ist eine Stadtplanung „von unten“, die sich mit aktuellen Themen beschäftigt, wie etwa die globalen ökologischen Herausforderungen, die Integration von Natur in urbane Strukturen, der Ausgleich unterschiedlichen Interessen in einer Stadt. Plan 09 ist ein Projekt der Initiative StadtBauKultur NRW.

Meeting Point
Der meetingpoint ist das Informations – und Veranstaltungszentrum der Plan-Woche. Es befindet sich dieses Jahr in der Kunsthochschule für Medien die auf eine ganze Reihe von Gebäuden innerhalb eines typischen Kölner Quartiers verteilt ist.

Ort: Kunsthochschule für Medien, Filzengraben 2, Innenstadt

 

Einige ausgewählte Projekte

Insgesamt gibt es bei Plan 09 für Interessierte 42 Orte und Projekte.

Mehr „Grün“- Park Units – 17
Dieses Jahr beschäftigen sich die LHVH Architekten mit dem hochaktuellen Thema, mehr Grünflache in der Stadt zu schaffen. Die LHVH Architekten sind Spezialisten für modulare Bauformen, insbesondere von Containern. Container werden auch dieses Jahr eingesetzt. Frank Lohner und Jens Voss begrünen ein Containermodul das in einer Werkhalle in Köln- Ehrenfeld installiert wird. Die Grünflache in dieser ungewöhnlichen Lage soll zeigen, wie man mit Stadtgrün flexibel umgehen kann, in dem sie eine Art temporären und mobilen Garten ausstellen. Der Grün-Container wird der Zentrale des Design Quartier Ehrenfeld, einem netzwerkbasierten Stadtentwicklungsprojekt, als „Vorgarten“ dienen.

Ort: Heliostraße 35-37, Ehrenfeld

Skating the City – 12
Wofür ein Stadtteil geeignet ist, hängt vom Betrachter ab. Für Skate-Enthusiasten ist der Roncalliplatz, direkt vor dem Kölner Dom, der ideale Ort zum Skateboarden. Seit 25 Jahren wird dieser Ort von Skateboardfahrern besucht. Diese Aktivität ist Grund für Auseinandersetzungen zwischen den Skateboardfahrer und Dom-Touristen, Museumsbesuchern und Hotelgästen. Anstatt eines Verbotes, das keine Lösung darstellen kann, wird jetzt nach einer echten Alternative gesucht, wo die Skateboardfahrer ihren Sport weiter treiben können. Der 500-köpfige Verein Dom Skateboarding will aktiv mithelfen. Der Kölner Architekturbüro Metrobox unterstützt sie, in dem sie verschiedene denkbare Standorte für einen Skatepark untersuchen. Während der Plan-Woche werden der aktueller Stand der Dinge und die Möglichkeiten für die Zukunft dargestellt. Der Ausstellungs-Ort ist ein Info-Container auf dem Roncalliplatz. Diese Initiative soll die alte Frage „Wem gehört die Stadt“ zur Rede bringen. Auf der letzten Sitzung des Kölner Stadtrates wurde ein Skaterpark am südlichen Ende des Rheinauhafens beschlossen. Die Stadt will dort rund 700.000 Euro für eine entsprechende Anlage investieren. In der politischen Diskussion befindet sich allerdings immer noch ein Verbot für Skater auf dem Roncalliplatz, so dass das Thema noch nicht seine Aktualität eingebüßt hat.

Ort: Info-Container auf dem Roncalliplatz, Innenstadt   

Die Spuren des Krieges – 15
Köln hat Zukunft, also wie die Stadt weiter entwickelt und geplant werden muss. Dazu gehört nicht nur Neubau, sondern die Stadt hat auch eine Geschichte, die aufbewahrt werden muss. Die Zerstörung und Spuren des Zweiten Weltkrieges in Köln ist ein Teil davon. Nach dem Krieg wurden möglichst viele diesen Spuren beseitigt, zum Beispiel vermauerte Kellerzugänge oder überwachsene Mulden im Park. Jetzt sollen diese als wichtiger Bestandteil der landschaftlichen Geschichte Kölns betrachtet werden. Das Kölner Architekturbüro Komma4 beschäftigt sich mit der Frage, „was wir als historische Zeugnisse erhalten wollen“. Sie haben zusammen mit Patrick Folkersma von CQ Cologne und dem Verein Arbeitsgemeinschaft Festung Köln einen Rundgang durch die Neustadt-Nord ausgearbeitet. Dieser wird am 27. und 29.09 und am 01.10 als Führung angeboten. Die Führung wird  auch in einem Faltblatt beschrieben. Dies ist auch im Büro von Komma4 Architekten, wo es auch eine begleitende Ausstellung mit Informationstexten und historischen Bildern sowie Fotos von Veit Landwehr zu sehen gibt, zu erhalten.

Treffpunkt: Komma4 Architekten, Maybacherstraße 159, Agnesviertel

Sonntag 27.09, 13 Uhr/ Dienstag 29.09, 17 Uhr/ Do 01.10, 15 Uhr, Rundgang „Die Spuren des Krieges“.

Das komplette Programm finden Sie auch im Netz unter: www.plan-project.com

18.00

Fiona Schneider für report-k.de / Kölns Internetzeitung