Der Kölner Parteivorsitzende der CDU Bernd Petelkau am Wahlabend auf der Wahlparty der Kölner CDU. | Foto: Bopp

Köln | Die Kölner Christdemokraten erlebten gestern ein Wechselbad der Gefühle. Zum einen feierten sie den haushohen Wahlerfolg ihrer Partei auf Landesebene und mussten in Köln eine drastische Niederlage hinnehmen. Vor allem in ihren Hochburgen muss die Kölner CDU konstatieren, dass die Grünen ihnen den Rang ablaufen und es sich dabei nicht um eine Eintagsfliege handelt, sondern sich dieses Ergebnis verstetigt hat. Jetzt äußert sich der Kölner Parteivorstand der CDU und kündigt eine schonungslose Wahlanalyse an.

Gisela Manderla spricht für die Kölner CDU und den geschäftsführenden Parteivorstand. In einem schriftlichen Statement heißt es: „Wir gratulieren Hendrik Wüst sehr herzlich zu seinem deutlichen Sieg. Das ist der klare Auftrag zur Regierungsbildung. Als CDU NRW sind wir bereit, weitere fünf Jahre Verantwortung für unser Land zu übernehmen. Herzlichen Glückwunsch auch an Florian Braun, der sein Landtagsmandat im Wahlkreis „Köln V“ mit einem engagierten Wahlkampf und einem tollen Team erfolgreich verteidigen konnte. Insgesamt können wir mit dem Wahlergebnis in Köln nicht zufrieden sein. Das war eine Niederlage für unsere Partei und unsere Kandidaten.“

Kölner CDU befindet sich bereits auf dem Weg der inhaltlichen Erneuerung

Die Kölner CDU befinde sich bereits auf einem Weg der inhaltlichen Erneuerung stellt der geschäftsführende Parteivorstand fest. Aber die Diskussion wie die Kölner CDU ein attraktiveres Angebot für die Kölner*innen schaffen kann, soll begonnen werden. Es kann nicht an mangelnder Wahlbeteiligung liegen, denn die ist in den CDU-Hochburgen, genannt seien Lindenthal oder Junkersdorf hoch. Eine mögliche Erklärung ist, dass die CDU eine Veränderung in der Bevölkerungsentwicklung verschlafen haben könnte. Dort wohnen immer noch die bürgerlichen und konservativen Schichten Kölns, aber nicht mehr die Eltern, sondern die Erben. Die sind jünger, polyglotter und natürlich konservativ. Es ist ja interessant, dass sich der junge Kölner CDU-Kandidat Florian Braun gegen den mächtigen SPD-Fraktionschef Christian Joisten durchsetzen konnte und in Porz zum zweiten Mal einen älteren Kandidaten der SPD schlägt. Er ist näher an der Zeit, moderner im Stil, vor allem im Kommunikationsstil.

Die Parteiführung der Kölner CDU will jetzt den Parteitag im Juni dazu nutzen und die Wahlergebnisse ohne Vorbehalte einordnen. Manderla schreibt: „Die Sitzung des Parteivorstands heute Abend wird den Auftakt zu dieser schonungslosen Wahlanalyse bilden, die wir dann während des Parteitags fortsetzen werden.“