Solidaritätskundgebung mit Israel auf dem Kölner Heumarkt am 14. Oktober 2023. | Foto: Bopp

Köln | Rund 500 Menschen demonstrierten heute auf dem Kölner Heumarkt. 150 bei der Kundgebung Pro Palästina und 350 bei Solidaritätskundgebung für Israel. Die Kölner Polizei verbot die palästinensische Kundgebung, aber ein Gericht ermöglichte diese. Es blieb nach Angaben der Kölner Polizei friedlich.

Auf dem Kölner Heumarkt fand am 14. Oktober eine pro-palästinensische und eine Kundgebung Pro Israel statt. | Foto: Bopp

Die Kölner Polizei hatte noch am gestrigen Nachmittag eine Verbotsverfügung aufgrund der Sicherheitslage auf den Weg gebracht. Dagegen klagte der Anmelder der pro-palästinensischen Kundgebung und bekam vor Gericht Recht. Damit konnte die Kundgebung stattfinden.

Ein breites Bündnis bestehend aus dem Bündnis gegen Antisemitismus – BgA Köln, der Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln, dem Verein Cityofhope cologne und der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit rief zum Gegenprotest auf. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln wertete die Entscheidung des Verwaltungsgerichts als falsch und machte dies daran fest, dass der Anmelder der Kundgebung die Palästinensische Gemeinde Bonn auf ihrem Facebook-Account eine Mitteilung der Palästinensischen Gemeinde Deutschlands teilte.

Die Kölner Polizei trennte die beiden Kundgebungen auf dem Kölner Heumarkt. Foto: Bopp

Dort hieß es unter anderem: „Gestern haben die Palästinenser [eigentl./wörtl.: Singular] beschlossen, die Ketten zu zerbrechen, die Mauern ihrer Belagerung zu zerstören, den Spieß umzudrehen und die Ruhe zu brechen, die die Fortsetzung der Besatzung und der Aggression gegen das palästinensische Volk bedeutet. Die Palästinenser [eigentl./wörtl.: Singular] haben das Warten satt und beschlossen erneut, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Tausende Raketen regnen auf die Siedlungen, tausende Kämpfer stürmen die Siedlungen und besiegen die Belagerer und Aggressoren [Ausführende der Belagerung und der Aggression]. Zig gefangene Besatzungssoldaten und Panik unter Soldaten und Siedlern. Wir in der palästinensischen Gemeinde bekunden unseren Stolz auf diese harten palästinensischen Kämpfer [eigentl./wörtl.: Singular], die alle Barrieren überwunden haben, und bekunden, dass wir an ihrer Seite stehen. Wir bekunden unsere uneingeschränkte Solidarität mit unserem palästinensischen Volk im Gazastreifen und in den palästinensischen Lagern, Dörfern und Städten, das nicht aufhört, Märtyrer hervorzubringen und die vom Samstag werden nicht die letzten gewesen sein.“

In ihrer Wertung stellt die Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln fest: „Damit billigt nach unserer Auffassung die Palästinensische Gemeinde Bonn das Pogrom, das die Hamas losgetreten hat, bei dem über 1.200 Jüdinnen und Juden ermordet, über 130 Menschen entführt und mehr als 3.000 Menschen verwundet wurden.“

Teilnehmer der pro-palästinensischen Kundgebung. | Foto: Bopp

In den sozialen Medien teilte Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine ein Statement mit den Worten: „Der brutale Angriff auf Israel und das barbarische Morden der Hamas an der israelischen Zivilbevölkerung schockiert mich und erschüttert mich zutiefst. Es macht mich fassungslos, dass so viele Menschenleben ausgelöscht wurden, es widert mich an, wie selbst Ermordeten jegliche Würde genommen wurde. Meiner Meinung nach muss jeder zivilisierte Mensch diesen Terror verurteilen. Deshalb erschüttern mich alle relativierenden und Verständnis andeutenden Äußerungen! Zumal sich der hasserfüllte Angriff der Hamas gegen ein Volk richtet, dessen planmäßige Vernichtung mit der Reichspogromnacht vor 85 Jahren einen ersten furchtbaren Ausdruck fand. Meine Anteilnahme und Solidarität gilt dem israelischen Volk und allen Menschen jüdischen Glaubens, besonders auch in unserer Stadt!“

Eindeutiges Statement auf der Kundgebung Pro Israel am 14. Oktober 2023 auf dem Kölner Heumarkt. | Foto: Bopp

Die Kölner Polizei war mit starken Kräften auf dem Kölner Heumarkt zwischen den beiden Kundgebungen präsent und stellte fest, dass diese störungsfrei verliefen. Auf Tafeln wurde Solidarität mit Israel gefordert und das Problem Antisemitismus auf einem Transparent benannt.

 ag