Nicole Süß: „Saisongeschäft“
“Saisongeschäft“ ist der Name von Nicole Süß Laden in der Körnerstraße. Und der Titel ist wörtlich zu nehmen: „Mein Geschäft ist von November bis Februar geöffnet“, sagt die Modedesignerin. Grund: Nicole Süß stellt Taschen, Mützen, Schreibmappen und viele mehr aus Filz her. Diese Waren laufen naturgemäß im Winter besser“, erklärt die 37-Jährige. Die Designerin entwirft und stellt die meisten Produkte selbst her und hat sie vor der Geschäftseröffnung über ihr Label SUESS im Internet verkauft. Mit dem Laden in der Körnerstraße wollte sie einen neuen Vertriebsweg ausprobieren. “Die Menschen in Ehrenfeld sind sehr interessiert und freuen sich über einen neuen Laden“, sagt Nicole Süß. Da sie über ihrem Laden wohnt, war es nahe liegend, ihn in Ehrenfeld zu eröffnen. „Man merkt, dass hier viele Kreative leben und arbeiten. Nebenan haben wir ein Gemeinschaftsbüro mit mehreren Designern. Da tauscht man sich viel über Ideen aus.“

Günther „Lino“ Lanninger: "Wohnbar"

Günther Lanninger auf einer Retro-Couch in seiner Wohnbar

Design erhalten ist das Anliegen von Günther „Lino“ Lanninger. In seiner „Wohn-Bar“ in der Heliosstraße bessert er alte Möbel aus und verkauft sie weiter. „Ich halte nichts von der Wegwerfmentalität. Wenn ein Möbelstücke zwar einige Jahre auf dem Buckel hat, aber sonst von guter Qualität ist, nehmen wir es gerne an – und machen es wieder wohnbar.“ Vor vier Jahren gründete der gebürtige Pfälzer sein Unternehmen. Mittlerweile kommen die Menschen auf ihn zu, um ihm ihre Möbel zu überlassen. Der Großteil stammt aus den 60er und 70er Jahren, darunter echte Designklassiker. „Meine Kunden sind zwischen 30 bis 40 Jahre alt, Menschen, die häufig umziehen“, weiß Lanninger. Nach Ehrenfeld verschlug es ihn übrigens wegen der günstigen Mietpreise für sein 400 Quadratmeter großes Geschäft. Und das war in Köln schon damals nicht einfach zu finden.

Martin Neuhaus

Martin Neuhaus und seine Becherleuchte

Für Martin Neuhaus ist sein Arbeitsplatz der perfekte Ort zum Experimentieren: Der Produktdesigner arbeitet als Filmkulissenbauer bei Fake Films Constructions und hat daher vielfältige Möglichkeiten, seine Ideen in die Tat umzusetzen. Heraus kam etwa eine Leuchte mit einem Trinkbecher als Schirm, die an Lampen aus den 20ern erinnert. Ich nutzer dabei die besondere Lichtbrechung des Materials“, erklärt Neuhaus. Für ihn ist der Nutzen des Standorts Ehrenfeld offensichtlich: Ich profitiere von einem wahnsinnig kreativen Umfeld. Dieses Netzwerk könnte mir auch helfen, wenn ich mein eigenes Leuchtenlabel gründe.“

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung