Günstigere Wohnungen und Jobcenter für Studenten gefordert
“Unabhängig von der sozialen Schicht, sollten alle Jugendlichen die Chance für eine gute Bildung erhalten“, meint Jan Schröder von der Jugendabteilung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). So sieht er die Stadt in der Pflicht, die entfallenen Jobcenter an der Uni und an der FH in Köln zu ersetzen. Das letzte Zentrum sei 2006 an der FH geschlossen worden.“ Die Möglichkeiten, an einen Nebenjob zu gelangen sind dadurch stark eingeschränkt worden“, findet Schröder. Zu den Rahmenbedingungen, um Jugendlichen die Ausbildungssituation zu erleichtern gehört nach Ansicht der DGB-Jugend auch, dass es günstigere Wohnungen für sie geben sollte. „Hier könnte die Stadt Köln darauf einwirken, damit mehr günstige genossenschaftliche Wohnungen gebaut werden“. Insbesondere gelte dies für Deutz, Sülz und in der Südstadt, den Standorten der Universität und der Fachhochschulen. Diese und weitere Forderungen hatte die DGB-Jugend in einem Positionspapier festgehalten, das sie während einer Konferenz erstellt hatte.

Ausbildungsbüro soll Maßnahmen bündeln und nachhalten
Hauptkritikpunkt der DGB Jugend ist, dass sich die Einrichtung eines so genannten Ausbildungsbüros verzögere. Zweck dieses Büros soll die Bündelung der Aktivitäten sein, die dazu führen sollen, Jugendliche in eine Ausbildung zu bringen. Beteiligt daran werden sollten städtische Ämter, die Arge, die Agentur für Arbeit und der DGB. Beispielsweise gehe es darum, zu klären, wie viele unterschiedliche Maßnahmen es dazu gebe oder wie viele Auszubildende anschließend tatsächlich in der Erwerbstätigkeit landen. „Die Idee zum Ausbildungsbüro hatte der DGB vor fünf Jahren“, berichtet Stephan Otten, Jugendbildungsreferent in der DGB-Region Köln. Allerdings habe es noch keinen Termin für eine Planung der Aktivitäten gegeben. Auf diese Weise vertut man wertvolle Zeit, in der man Schülern helfen könnte“, sagt Jörg Mährle, Kommissarischer Vorsitzender der DGB-Region Köln angesichts mehr als 5.000 Jugendliche in Köln, die keinen Ausbildungsplatz haben. Im vergleich zu 2007 sind das 432 weniger. „Davon sind 1.000 Jugendliche in schulische Alternativen weiter vermittelt worden. Trotzdem würden sie lieber eine Ausbildung machen, da ist das Verhältnis zwischen Bewerbern und freien Stellen nicht mehr so ausgeglichen, wie sonst propagiert worden ist", kritisiert Mährle. Die DGB Jugend hofft, dass ihr Positionspaper zur Ausbildung Einfluss auf den Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr nehmen wird.

Nadin Hüdaverdi für report-k,.de/ Kölns Internetzeitung
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