Ein leerer Kölner Park. | Foto: Bopp

Köln | Es gibt Parkkonzerte im Rochuspark von Köln von Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada. Jazz for free im Park im Stadtbezirk Ehrenfeld. Das missfällt dem Kölner Ordnungsamt und es verteilt Knöllchen gegen die Musiker. Öffentlichkeit und Politik sind alarmiert. Die Musiker stellen in den Sozialen Medien so lapidar wir richtig fest: „Wenn Ordnungsbehörden das kulturelle Engagement von Bürgern in dieser Weise restriktiv behindern, dann sind sie nicht für den Bürger da, sie handeln gegen unsere Interessen.“

Es ist Sonntag im Juli. Die Musiker Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada sitzen auf einer Parkbank im Rochuspark und musizieren. Das Kölner Ordnungsamt kommt vorbei und verhängt ein Ordnungsgeld, so Musiker Delbrügge auf seiner Facebook-Seite. Und er zitiert Fans, die etwa die Frage stellen wo denn der Ermessensspielraum der Verwaltung liege. Andere fragen, warum die Kölner Politik nicht einfach die Kölner Stadtordnung erweitere.

Unterstützung von FDP und SPD im Rat

Die FDP-Fraktion im Kölner Rat war die erste Stimme aus der Kommunalpolitik die Partei ergriff für die Kultur und die Musiker mit ihren Parkkonzerten. Volker Görzel, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecher im Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Recht stellt fest: „„Dieser Vorgang macht mich fassungslos. Bernd Delbrügge hatte im harten Lockdown mit seinen Parkkonzerten den Kölnerinnen und Kölnern Hoffnung gegeben. Er hat eigentlich das Kölner Verdienstkreuz verdient – aber kein Bußgeld. Das Ordnungsamt hat zudem sein Ermessen nicht ausgeübt. Seine Konzerte sind nicht mit den Musikanten in der Schildergasse vergleichbar. Dort ist es verständlich, dass die Musiker rotieren. Anwohner und Händler sollen vor Dauerbeschallung geschützt werden. Aber das gilt doch nicht für die Parkkonzerte. Hier kommen die Leute extra, um ein Stück urbaner Lebensqualität zu genießen. Wir fordern das Ordnungsamt auf, zukünftig mit Augenmaß zu handeln.“

Die SPD-Fraktion im Kölner Rat solidarisiert sich mit den Jazzkünstlern Delbrügge und PALLADA. Geht es nach den Sozialdemokraten sollen die Sonntagnachmittage im Park auch weiterhin stattfinden können. Maria Helmis, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion: „Es ist unverständlich, dass das Ordnungsamt dieses wichtige Engagement der Künstler und die Freude der Bürgerinnen und Bürger so restriktiv behindert. Statt Initiativen zu unterstützen, die den Menschen in unserer Stadt schon während der Pandemie ein Gefühl von Normalität und Hoffnung gegeben haben, wird dieses bereichernde und nichtkommerzielle Kulturangebot mit bürokratischer Engstirnigkeit bestraft. Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Bedeutung dieser Veranstaltungen für die kulturelle Vielfalt unserer Stadt zu erkennen und nach einer sinnvollen Lösung zu suchen, die den Parkkonzerten der Künstler Delbrügge und Pallada im Rochuspark eine Zukunft ermöglicht.“

Die Frage die sich stellt ist, welche Vorstellung vertritt die Kölner Stadtverwaltung zu Kölner Parks? Sind das Orte wo Kölner:innen sich treffen und urban leben? Oder einfach nur leere Grünflächen? Und was ist urbanes Leben? Ist Urbanität nicht immer Kultur, die durch ein Mehr an Kultur aufgewertet wird?

ag