Köln, 12.11.2006, 10:30 Uhr >
Die Sessionseröffnung ist und man muss bewußt das Wort leider davor setzen auch immer wieder Hochsaison für den Sanitäts- und Rettungsdienst der Stadt Köln. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre bauen die vier großen Organisationen, Arbeiter Samariter Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst in der Innenstadt Unfallhilfsstationen auf. Die DLRG sicherte mit zwei Rettungsbooten den Rhein in Höhe der Altstadt ab. 

Die Rettungsdienste mussten bis gestern Abend 19:00 Uhr in 197 Fällen medizinische Hilfe leisten und 130 Patienten mussten in die Kölner Krankenhäuser transportiert werden. In 20 Fällen mussten Jugendliche unter 18 Jahren, aufgrund von Alkoholmissbrauch medizinisch betreut werden. 

Die Kölner Polizei meldet erfreuliches, im Gegensatz zum Vorjahr weist die Polizeistatistik weniger Einsätze auf als im letzten Jahr. Vor allem das keine betrunkenen Kinder angetroffen wurden, stimmt froh. Die Polizei geht von 60.000 Menschen aus die im Bereich Heumarkt und Alter Markt fröhlich Karneval gefeiert haben. Etwa 25.000 Närrinnen und Narren konnten unmittelbar auf dem Heumarkt an der Feier zur Eröffnung teilnehmen.

Parallel dazu erlebten auf dem Alter Markt und dem Rathausplatz live auf Video-Walls weitere 10.000 Karnevalisten die Eröffnungsveranstaltung mit. Rund um die Veranstaltungsorte hielten sich darüber hinaus im Bereich der Altstadt ca.15.000 und im Bereich Zülpicher Str.(Studentenviertel) ca. 10.000 Feiernde vor den Lokalen und Gaststätten auf. 

Vor allem auf die starke Polizeipräsenz in der Kölner Altstadt und durch das konsequente Einschreiten konnten schwerere Straftaten und Ausschreitungen verhindert werden. Ein Raubdelikt und vier Festnahmen wegen Taschendiebstahls waren zu verzeichnen. Insgesamt 44 Personen (Vorjahr 71) verbrachten aus gefahrenabwehrenden Gründen (Randalierer, Nichtbeachten von Platzverweisen, Verhinderung von Straftaten, hilflose Personen) die Nacht im Polizeigewahrsam. 40 Straftaten mussten insgesamt aufgenommen werden, unter anderem Rauschgift- und Körperverletzungsdelikte. 

Das Kölner Ordnungsamt meldet: Mit den Schwerpunkten Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit auf Kölns Straßen sowie dem Jugendschutz hat das Ordnungsamt erfolgreich dazu beigetragen, Interessen von Karnevalsjecken und Anwohnern zu vereinen. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, Verkehrsüberwachungskräfte sowie Bedienstete des Ordnungsamtes, die sonst am Schreibtisch arbeiten, waren seit den frühen Morgenstunden vor allem im Bereich der Altstadt und der Innenstadt, aber auch in den Außenbezirken unterwegs.

"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hochmotiviert gearbeitet, obwohl sie natürlich selbst gerne mitgefeiert hätten", bedankte sich Ralf Mayer, Leiter des Ordnungs- und Verkehrsdienstes, ausdrücklich bei seinem Team. 

Schwerpunkt des Ordnungsdienstes war auch in diesem Jahr der Jugendschutz. Bereits im Vorfeld war auch in diesem Jahr Aufklärungsarbeit von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes sowie von Kräften des Kölner Jugendamtes und des Ordnungsdienstes in Sachen "Keine Kurzen für die Kurzen" betrieben worden. Auch die persönliche Ansprache der Gastronomen vorab hat Wirkung gezeigt, denn wie schon im Vorjahr haben sich Kioskbetreiber und Gastwirte an die Spielregeln gehalten. Es mussten keine Maßnahmen wegen des unzulässigen Verkaufs von Bier und Schnaps an Minderjährige eingeleitet werden. 132 (Vorjahr 68) Jugendliche wurden im Laufe des Tages mit Alkohol angetroffen. Sie mussten zusehen, wie die für sie unerlaubten Getränke ausgeschüttet wurden. Ein Grund für die Zunahme der Fälle in diesem Bereich ist, dass der 11.11. in diesem Jahr auf den meist schulfreien Samstag gefallen ist. 

Insgesamt 518 männliche und 35 weibliche Karnevalisten (Vorjahr insgesamt 488) mussten wegen der Verrichtung der Notdurft im Freien eine Strafe von 35 € bezahlen. Ungefähr die Hälfte der Verursacher bezahlte das Bußgeld bar vor Ort, die anderen werden in den nächsten Tagen Post von der Stadt Köln erhalten.

Allseits begrüßt wurde die zusätzliche Einrichtung von so genannten Pinkelrinnen, die der Ordnungsdienst auf einer Länge von fast 100 Metern in den Bereichen Eisenmarkt, Fischmarkt, Kurt- Hackenberg-Platz und Alter Markt sowie an der Ausfahrt des Parkhauses Heumarkt installiert hatte.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung