Karnevalsmetropole Köln
Nach dem Empfang des Festkomitees Kölner Karneval im Historischen Rathaus, mit dem alten und dem designierten Kölner Dreigestirn, dem neuen „Träger der Goldenen Muuz“ ging es in die Piazetta, wo Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma geehrt wurde. Musikalisch starteten die „Musikalischen Musketiere“ und die „Rheinmelodiker“ mit einem kölschen Potpourri. Bürgermeister Josef Müller begrüßte die Gäste und der Baas der Muuzemändelcher Werner Schubert hielt die Laudatio. Schubert stellte vor allem die Wahrhaftigkeit mit der Schramma dem Kölner Karneval verbunden ist heraus und dass er sich für die Bewahrung des Brauchtums einsetze. Schubert mahnte auch vor allzu großer Kommerzialisierung des Kölner Karnevals: „Wer den traditionellen Kölner Karneval ankratzt, der schadet dem Ansehen der Stadt“, der Stadt die zu den Karnevalsmetropolen zähle wie Rio de Janeiro. 

Großes Engagement
Im Detail lautet die Begründung: Der Kölner Oberbürgermeister erhält die Auszeichnung für seine besonderen Verdienste in der Brauchtumspflege. Schramma ist Mitglied beziehungsweise Ehrenmitglied in über 30 Karnevalsgesellschaften; darunter sind unter anderem die großen Traditionsgesellschaften "Prinzengarde" oder "Rote Funken", aber auch viele kleinere Veedelsvereine, wie zum Beispiel die "Ihrefelder Chinese". Neben den Bemühungen für die Pflege des kölschen Brauchtums engagiert sich der Oberbürgermeister auch für die Zusammenarbeit von Karnevalsgesellschaften und -vereinen auf internationaler Ebene. So findet im Rathaus der jährliche Empfang der Närrischen Europäischen Gemeinschaft statt, an dem jedes Jahr mehr Prinzenpaare mit Gefolge aus ganz Europa teilnehmen. Zusammen mit den Roten Funken hat Schramma den Kölner Karneval außerdem auf der Weltausstellung Expo 2005 in Aichi / Japan präsentiert.

Qualität im Kölner Karneval gefordert
Schramma betonte, dass ihm diese Auszeichnung persönlich sehr nahe gehe. Schramma erzählte aus seiner Zeit als Journalist, als er all die kleinen Karnevalsgesellschaften in den Vororten und natürlich auch die Großen kennengelernt habe. Schon damals habe der den Karneval immer konstruktiv begeleitet, aber auch gesehen mit wie viel Liebe Gesellschaften in Eigenregie über Monate hinweg einen Wagen für den Veedelszug hergerichtet haben. Schramma mahnte Qualität im Karneval und in der Büttenrede an. Scherze unterhalb der Gürtellinie schätzen auch viele Kölner nicht. Und hier sei auch immer die Grenze zu ziehen, was Karneval ist. Eine Stadt kann sich stolz schätzen eine solche Marke wie den Karneval zu haben. Und wenn man dann am Rosenmontag mit Menschen aus 20 Nationen an einer Straßenecke steht und gemeinsam feiert und Kammellen sammelt, dann spürt man auch die integrative Kraft des Kölner Karnevals. 


OB Schramma bedankt sich mit Applaus für die Spende der Muuzemändelcher

Karneval ist Vorbild
Eine tolle Spende für Kölner Kinder übergaben die Muuzen dem OB. Jean Jülich hat 11.111,00 Euro gesammelt und im Laufe des Jahres schon ein behindertengerechtes Auto im Wert von über 22.000,00 Euro an die Stadt Köln übergeben. Kölns Oberbürgermeister bedankte sich und würdigte das soziale Engagement des Kölner Karnevals, der eben mehr ist als nur wild zu feiern. 

Im Anschluss an die Verleihung trat das Tanzcorps der Turmgarde Eitorf auf, Dagmar Kuhlmann sang ein Lied von Fritz Weber und das Finale fand mit den „Erftgold Sound-Trompetern“ statt.

Wer dann in den frühen Abend aus dem Rathaus trat und dem das wilde, teilweise zügellose Treiben entgegenschlug, musste das Gefühl bekommen, gerade in einer anderen Welt gewesen zu sein. Der Karneval in der Piazetta des Rathauses ist der Kitt der Köln zusammenhält, das Treiben vor der Tür des Rathauses lediglich ein wildes Volksfest. 

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INFOBOX:
 
Die Muuzemändelcher 

 

Die "Muuzemändelcher" gehören seit 1949 zum Kölner Karneval und sind eine Vereinigung von aktiven und inaktiven Bühnenkünstlern. Ihren Namen "Muuzemändelcher" oder kurz "Muuze" erhielten sie von dem Gründungsmitglied Karl Berbuer, einem Kölner Bäckermeister, der das vorwiegend in der Karnevalszeit in Köln angebotene köstliche Fettgebäck wie fast alle Bäckereien und Konditoreien herstellte. Er gehört mit zu den bekanntesten Komponisten Kölner Karnevalslieder. Mit zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen engagieren sich die Künstler jedes Jahr im Karneval, unter anderem mit Sitzungen in den Zentren für Senioren und Behinderte der Stadt Köln. Die "Muuzemändelcher" verleihen die "Goldene Muuz", eine vergoldete Anstecknadel in Form des bekannten Gebäcks, seit 1973 jedes Jahr. Bekannte Träger sind oder waren Willi Schneider, Jan Brügelmann, Ralf-Bernd Assenmacher, das Ehepaar Elisabeth und Bernhard Conin sowie die Kölner Ehrenbürger Dr. Theo Burauen, Willi Millowitsch, Norbert Burger und Dr. h.c. Hans Imhoff.
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Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung