Die ersten waren schon um 6:00 Uhr morgens auf den Beinen, um 9:30 Uhr war der Heumarkt schon halb voll
Morgens um 9:00
Der Bahnhof und das Domumfeld ist schon fest in Jeckenhand und irgendwie hat man nicht das Gefühl, das eigentlich gerade große Pause war. Vor dem Gürzenich stehen die ersten Jecken für die große Erdmännchen Party an und viele höhere Damen und Herren streben in edlem Zwirn dem Kölner Rathaus zu. Natürlich mit Mütze. Denn dort gibt Oberbürgermeister Jürgen Roters einen Empfang für das designierte Dreigestirn, die Kölner Politik, bevor Festkomitee Präsident Markus Ritterbach und der OB das neue Dreigestirn ihrem Jeckenvolk vorstellen wird. Das schunkelt und trinkt sich derweil auf dem Heumarkt auf Betriebstemperatur, die dann um 11:11 Uhr eruptiv entladen wird. Im Kölner Hansasaal singen derzeit die Höhner und auf dem Vertrag zwischen Stadt und designiertem Dreigestirn trocknet im Blitzlichtgewitter die Tinte.


Das designierte Dreigestirn, Jungfrau Reni, Prinz Frank I und Bauer Günter nach der Unterzeichnung der Verträge im Senatssaal des Historischen Rathauses, im Hintergrund mit Gattinnen.

Der Veranstalter die Willi-Ostermann-Gesellschaft rechnet mit rund 70.000 Jeckinnen und Jecken. Report-k.de begleitet den Tag in der Altstadt, bei den Erdmännchen, auf dem Ball Raderdoll, in der Zülpicher Straße,wo die Studenten feiern und auch die Muuzematinee.

Aktualisiert 10:36 Uhr
Die Reden und Bekenntnisse im Hansasaal des Rathauses
Auf dem Empfang im Kölner Rathaus plauderte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters dann ein wenig aus dem Nähkästchen vom so genannten Nick Abend. Das ist der Abend an dem das Festkomitee den Kölner Oberbürgermeister das neue Dreigestirn vorstellt und das dieser am Ende abnickt. "Ich dachte das ist ein Nick Abend, aber es wurde ein Kick Abend", so Roters. Denn der Abend fand in einer VIP Lounge des RheinEnergieStadions statt und die nominierten Herren nutzten die Gunst der Stunde und das Flutlicht um Mitternacht, wie FK Präsident Markus Ritterbach später ergänzte, um eine Runde auf dem heiligen FC Rasen zu kicken. Roters der auch spontanes Kölsch sprach, wie er es nannte "Jetzt jeit et wieder los" und bemerkte, dass er von Jahr zu Jahr besser werde, erklärte bei bester Laune, dass er auch einen Brief an die Brüsseler Wettbewerbskommission zum Erhalt des kölschen Brauchtums geschrieben habe. Tenor, das Privileg des Dreigestirn etwa auf staufreie Fahrt an Rosenmontag werde man auch in Zukunft nicht verzichten. Dem nunmehr designierten Dreigestirn bescheinigte das Kölner Stadtoberhaupt zudem "tolle Burschen zu sein". Vom Karneval und dem Nickabend habe er zudem gelernt und die neue Regierungspräsidentin Walsken auch zum Nickabendessen für den städtischen Haushalt eingeladen. "Das hätte ich schon mit ihrem Vorgänger tun sollen, dann hätten wir vielleicht schon längst einen Kämmerer", ergänzte der gut gelaunte OB. Markus Ritterbach stellte dann der Kölner Politik, Wirtschaft und Kultur, das neue Dreigestirn vor.

Prinz Frank I sprach von einem bewegenden Moment und einem Traum der wahr geworden sei. Da man aus der Bürgergarde blau-gold stamme, einem Korps zum Anfassen das volksnah geblieben sei, wolle man auch die Tollitätenrolle in dieser Art interpretieren. "Wir werden ein Dreigestirn zum Anfassen", so der zukünftige Prinz Frank I. "Jeder bekommt das Wetter, das er verdient" und für die Bundeshauptstadt des Karnevals war klar, dass das Wetter so schön ist. Mit einem besonderen Schreibgerät unterschrieben die Tollitäten ihren Vertrag, erklärte der designierte Prinz. Es sind die Füller mit denen die drei Ihre Trauurkunden im Historischen Rathaus unterschrieben hatten.

Aktualisiert 14:58 Uhr
Heumarkt überfüllt – 30.000 schunkeln
Die Kölner Polizei zeigt sich mit den ersten Stunden zur Sessionseröffnung sehr zufrieden, denn so ein Sprecher gegenüber report-k.de es sei in diesem Jahr wesentlich friedlicher und es gäbe wesentlich weniger Auffälligkeiten als in den Jahren zuvor. Nur ein Massenproblem sei festzustellen, so der Polizeisprecher. Noch nie seien so viele Menschen auf dem Heumarkt gewesen. Zeitweilig bis zu 30.000 Jeckinnen und Jecke. Daher müsse man den Heumarkt immer wieder sperren. Das bedeute, wenn jemand rausgeht kann wieder jemand hinein. Wer sich also jetzt auf den Weg Richtung Heumarkt macht, sollte sich vielleicht eine Alternative ausdenken, allerdings sind auch die Kneipen in der Altstadt schon sehr voll. Noch keine Zugangsprobleme gäbe es derzeit noch an der Zülpicher Straße wenngleich diese auch aktuell schon für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist.

Aktualisiert 21:15 Uhr
Bühnenprogramm an Heumarkt frühzeitig beendet
Die Stadt Köln ordnete nach Rücksprache mit Feuerwehr und Polizei die frühzeitige Beendigung des Bühnenprogrammes auf dem Kölner Heumarkt an. Dies war so die Kölner Polizei eine Vorsichtsmaßnahme in Folge der Sturmwarnungen. Auch jetzt spricht die Kölner Polizei von einem ruhigeren Verlauf und dass obwohl mehr Menschen feierten und der Heumarkt zeitweilig gesperrt werden musste. Es gab weniger Körperverletzungen und Schlägereien und vor allem keine Schlägereien durch Glas. Insgesamt geht die Kölner Polizei von rund 50.000 Menschen aus, die heute in der Kölner Altstadt gefeiert haben. Dort ist es mittlerweile ruhig, die Menschen feierten gerade noch bei den kleinen Erdmännchen und ausgiebig in den Kneipen.

Auf der Zülpicher Straße dagegen wird trotz Regen noch kräftig gefeiert und die ist auch noch für den gesamten Verkehr gesperrt.

Aktualisiert 23:55 Uhr
Rückläufige Einsatzzahlen beim Sanitätsdienst in der Kölner Altstadt
Die insgesamt 172 ehrenamtlichen Kräfte im Sanitätsdienst
konnten zum Einsatzende einen deutlichen Rückgang der
Einsatzzahlen verzeichnen.
Steffen Schimanski, Leiter des Sanitätseinsatzes, gab 114 Hilfeleistungen in seiner Abschlussmeldung an. Besonders an den Einsatzschwerpunkten am Reiterdenkmal auf dem Heumarkt und in den Seitengassen waren die Sanitätskräfte jedoch stark präsent. Nur elf Patienten mit Glasschnittverletzungen mussten behandelt werden. Hierzu liegen leider keine Vergleichswerte von 2009 vor. 20 Jecke wurden an den Rettungsdienst übergeben und in umliegenden Krankenhäusern weiter versorgt.

Die Zahl der alkoholisierten Minderjährigen blieb mit fünf auf dem Niveau der letzten Jahre (2009: sechs). Der Wettereinbruch am Nachmittag des 11.11.2010 sorgte offenbar dafür, dass viele Jecken die Innenstadt verließen, bevor sie in den Abendstunden die typischen Symptome einer Unterkühlung oder Dehydration bei übermäßigem Alkoholgenuss aufweisen. Die Einsatzleitung des Roten Kreuzes konnte die Kräfte somit bereits gegen 20:30 Uhr aus dem Dienst entlassen.

Ordnungsamt-Bilanz: 175 Wildpinkler und 61 jugendliche Trinker
Die Bilanz des Kölner Ordnungsamtes zum Elften im Elften fällt positiv aus, vor allem in der Umsetzung des Glasverbotes. Dies deckt sich auch mit der von report-k.de durchgeführten Umfrage. „Die Jecken haben das Glasverbot erneut akzeptiert und damit zu einem scherbenfreien, gefahrlosen und ausgelassenen Feiern beigetragen“, so Stadtdirektor Guido Kahlen. Gegen vier Unternehmen, die das Glasverbot innerhalb der Verbotszonen unterliefen leitete die Behörde allerdings ein Verfahren ein. Kontrolliert wurden auch 156 Jugendliche. 61 von Ihnen dabei erwischt, wie sie Alkohol tranken. Sie mussten ihre Getränke ausschütten und acht Jugendlich ihre Zigaretten abgeben. Drei Gaststätten-, Kiosk- und Trinkhallenbesitzer müssen mit empfindlichen Strafen rechnen, weil sie an Jugendliche Tabak- und alkoholische Waren verkauft haben.

Nicht in den Griff bekommt die Stadt dagegen das Problem des Wildpinkelns. Auch in diesem Jahr standen nur wenige Meter neben dem Heumarkt oder am Gürzenich die Wildpinkler. Das mag auch daran liegen, dass es rund um den Heumarkt immer noch zu wenig Toiletten, vor allem Urinale für Männer gibt und diese auch nicht ausgeschildert sind. 175 Wildpinkler wurden vom städtischen Ordnungsamt auf frischer Tat ertappt.

Bialnz Polizei Köln: 53 Festnahmen
Die Polizei Köln zieht zum Sessionsauftakt eine positive Bilanz. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Personen, die festgenommen oder in Gewahrsam genommen wurden von 77 auf 53 Mesnschen gesunken.
Gegen 68 Narren hätten Platzverweise erteilt werden müssen (2009: 142).

[ag]