Gefeiert wird von morgens früh bis abends spät
Pünktlich um 11:11 Uhr startet am 11. November 2010 die Willi Ostermann Gesellschaft auf dem Heumarkt in die Session des Kölner Karnevals. Eine Traditionsveranstaltung, die in Köln nicht mehr wegzudenken ist. Bereits zum 41. Mal wird am kommenden Donnerstag in der Kölner Altstadt in den Fastelovend reingefeiert. Erwartet werden zum Sessionsauftakt rund 70.000 kostümierte Jecke. Wie in jedem Jahr wird auf dem Heumarkt eine große Bühne aufgebaut sein, auf der bekannte und auch weniger bekannte Kölner Künstler die Session 2010/ 2011 einläuten. Mit dabei sein werden unter anderem: Bläck Fööss, Hanak, die Domstürmer, Brings, Klüngelköpp, Höhner, Rabaue, Paveier, Räuber, Kläävbootze, Funky Marys und Bernd Stelter. Erstmals werden 2010 Labbese, die Kölsch Fraktion und das Projekt Lost Sister auf der Bühne stehen. „Wir wollen auch den noch nicht so bekannten Künstlern einmal die Möglichkeiten geben vor so einem großen Publikum zu spielen“, erklärt Peter Schmitz-Hellwig, Präsident der Gesellschaft, das Konzept.

Beim Sessionsbeginn darf natürlich das designierte Dreigestirn nicht fehlen. Erstmals präsentieren sich dort der designierte Prinz Frank I, der designierte Bauer Günter und die designierte Jungfrau Reni den Kölner Jecken. Das Programm auf der Bühne beginnt bereits um neun Uhr morgens und dauert bis etwa 19.30 Uhr am Abend. So sollen auch Berufstätige die Chance bekommen, ein paar Stunden die neue Session zu feiern. Peter Schmitz-Hellwig rät allen Jecken jedoch, möglichst frühzeitig zum Heumarkt zu kommen. Am besten Natürlich zu Fuß oder per Bus und Bahn, denn ab etwa zehn Uhr werden die meisten Zufahrten zur Altstadt gesperrt.

Leinwände übertragen Bühnenshow in die Altstadt
Auch wem die Sicht auf die große Bühne am Heumarkt versperrt ist, verpasst das Programm nicht. Denn wie in den Vorjahren wird die Bühnenshow in der Kölner Altstadt auf drei Leinwänden ausgestrahlt: auf dem Heumarkt, am Gürzenich und am Alter Markt. So können auch die Narren, die am Heumarkt keinen Platz mehr finden, beim Beginn des Kölner Fasteleer live dabei sein und auf Kölns Straßen fieren. Zum Sessionsstart werden zahlreiche Gäste in der Domstadt erwartet. Sie erhalten am Hauptbahnhof in Köln Flyer, die zeigen, wie man zum Kölner Heumarkt kommt, wo man Toiletten findet und wo das Rote Kreuz-Zelt steht. Ein kleiner Tipp der Redaktion: Wer mal zur Toilette muss, sollte nach roten Luftballons Ausschau halten. Denn wie im Vorjahr sind alle 14 Toiletten-Container mit Ballins bestückt. Insgesamt stellt die Willi Ostermann Gesellschaft rund 200 Toiletten und drei zusätzliche Areale mit so genannten „Pinkelrillen“ zur Verfügung – dennoch werden sich wohl wieder lange Schlangen bilden.

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Archivfoto: So schön feierte Köln den Sessionsauftakt im vergangenen Jahr


Sicherheitskonzept überprüft
Bei erwarteten 70.000 Jecken wird am Elften im Elften wieder voll in der Kölner Altstadt. Angesichts des Unglücks bei der Loveparade in Duisburg hat die Willi Ostermann Gesellschaft ihr Sicherheitskonzept noch einmal überprüft. „Uns ist die Verantwortung absolut bewusst“, betonte Ralf Schlegelmilch, 1. Vorsitzender der Gesellschaft heute. Dennoch müsste sich keiner Sorgen machen. Denn in der Altstadt würden sich die Karnevalisten meist gut verteilen. Der Heumarkt verfüge außerdem über genügend Zu- und Abwege, sollte es einmal voll werden. An allen Zufahrten stünden zudem Polizei und Security bereit. Sollte es auf den Plätzen zu eng werden, könnten sie mit Absperrungen ein Nachdrängen weiterer Feiernden verhindern, so Schlegelmilch. Zum Schutz der Jecken würden außerdem wie in den Vorjahren je nach Bedarf alle Zufahrten weiträumig um Heumarkt und Alter Markt für den Verkehr gesperrt. Dazu gehören etwa auch die Deutzer Brücke, die Komödienstraße und die Augustinerstraße.

Gesellschaft befürwortet Glasverbot
Ob der gesamte Bereich der Kölner Altstadt in diesem Jahr am 11.11.2010 glasfrei bleibt, ist derzeit noch unklar. Das Verwaltungsgericht Köln hatte gestern die Allgemeinverfügung der Stadt Köln zu einem Glasverbot gestoppt. Abzuwarten bleibt nun das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster. Die Willi Ostermann Gesellschaft begrüßt jedenfalls das geplante Glasverbot der Stadt Köln. „Wir benutzen schon seit Jahren kein Glas mehr, weil uns das zu gefährlich ist“, erklärte heute Schmitz-Hellwig Stattdessen würden alle Getränke in PET-Gläsern ausgeschenkt. Mit der Stadt habe man sich dabei darauf verständigt, auf ein Pfandsystem zu verzichten. „Die Jecken schmeißen darum ihre Becher zwar auf den Boden“, so Schmitz-Hellwig, dafür könne man so jedoch ein noch größere Gedränge an den Verkaufsständen vermeiden.

Unterstützung von Altstadt-Wirten gewünscht
Für die anschließende Reinigung des Platzes kommt die Willi Ostermann Gesellschaft selbst auf. Bezahlen muss die Gesellschaft außerdem rund 300 Sanitäter, Toilettenmöglichkeiten und Security. Dabei stieg in diesem Jahr der Preis für das Engagieren der Sanitäter gleich um das zweieinhalbfache an, berichtete heute Schlegelmilch. „Ohne unsere Sponsoren könnten wir die Eröffnung wirtschaftlich nicht stemmen“, betonte der 1. Vorsitzende. Eine bessere Zusammenarbeit würde er sich mit den Altstadt-Wirten wünschen. Schließlich profitierten diese auch von der Bühnenshow. Den Müll vor ihren Gaststätten müsste jedoch die Gesellschaft entsorgen. „Und auch wenn jemand aus der Kneipe torkelt und zusammenbricht, müssen wir uns darum kümmern“, so Schlegelmilch. Er hofft daher darauf, dass die Gastronomen in der Altstadt sich künftig an der Sessionseröffnung finanziell beteiligen. Als Vermittler wünsche er sich dabei die Stadt Köln.

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Archivfoto: Die Höhner beim Sessionsauftakt 2009/ 2010 auf der Bühne am Heumarkt


Das komplette Programm auf dem Heumarkt im Überblick

9 Uhr Ech Lecker
9:15 Uhr KBE
9.30 Uhr Paraplüs
9.45 Uhr Köln Kartell
10 Uhr Scala Theater/ Bockmeyer
10.10 Uhr 3 Söck
10.20 Uhr Lost Sister
10.25 Uhr Vajabunde
10.30 Uhr Begrüßung Peter Schmitz-Hellwig; gemeinsames „Heimweh nach Köln“ mit Vajabunde
10.38 Uhr
Rheinländer
10.47 Uhr Domstürmer
10.55 Uhr Marie Luise Nikuta
11.04 Uhr Peter Schmitz-Hellwig zusammen mit Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters und Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval
11.11 Uhr Countdown
11.12 Uhr Cöllner
11.23 Uhr Vorstellung des designierten Kölner Dreigestirns
11.33 Uhr Bläck Fööss
11.56 Uhr Köln Girls
12.03 Uhr Kölsch Fraktion
12.15 Uhr Bernd Stelter
12.27 Uhr Bengels
12.40 Uhr Blom un Blömcher
12.52 Uhr Klüngelköpp
13.03 Uhr Höhner
13.26 Uhr Labbese
13.36 Uhr Paveier
13.59 Uhr Räuber
14.22 Uhr Filue
14.31 Uhr Colör
14.41 Rabaue
15.00 Uhr Boore
15.13 Uhr Funky Marys
15.26 Uhr Hanak
15.40 Uhr Brings
16.05 Uhr Papalapap
16.15 Uhr Stroßefäjer
16.30 Uhr
Junge Trompeter
16.42 Uhr Kläävbotze
16.55 Uhr Altreucher
17.10 Uhr Loss mer fiere
17.25 Uhr Nüggele
18 Uhr For Exampel

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung