„Istanbul ist längst nicht mehr nur bedeutender Standort der Textilproduktion, sondern auch ein kreatives Zentrum modischer Avantgarde“, erklärt Kuratorin Patricia Brattig. 2005 hatte sie die Idee zur Ausstellung. Es folgten Recherche und viele Anfragen bei türkischen Modedesignern. „Wir wollten nur Designer, die in Istanbul leben und ihre Inspiration aus dieser Stadt beziehen, ausstellen", so Brattig. Viele Designer würden mittlerweile auch erfolgreich in London, Paris oder Mailand arbeiten. Für die Teilnahme an „Istanbul Fashion“ haben sich schließlich elf Designer herauskristallisiert, darunter 10 Frauen. Jeder Designer schickte vier Modelle aus seiner aktuellen Kollektion.


Foto oben: Zwei Kleider von Designerin Özlem Süer
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Die Auswahl der Kleider war den Designern überlassen. So kommt es, dass in „Istanbul Fashion“ außer einem Fellmantel für Herren nur Damenkleider zu sehen sind. In dieser Disziplin herrscht jedoch breite Vielfalt: Designerin Özlem Süer präsentiert ausgefallene, aber durchaus tragbare Entwürfe, darunter ein Kleid aus gestrickter Wolle, in dessen Muster sich immer wieder verschlungene Wege kreuzen: „Crossing Streets“ heißt Süers aktuelle Kollektion. Bahar Korçan dagegen hat der Ausstellung Outfits mit experimentellen Ballonröcken und ausladenden Hauben zur Verfügung gestellt. Außerdem sind Kleider der Designer Arzu Kaprol, Dilek Hanif, Gamze Saraçoğlu, Hatice Gökçe, Đdil Tarzi, Mehtap Elaidi, Selim Baklacı, Simay Bülbül und und Zeynep Tosun zu sehen. Die Kölner Firma Moch Figuren stiftete Figurinen zur Präsentation der Kleider. Einige davon seien übrigens nach der Figur von 70er Jahre-Fernsehstar Ingrid Steeger geformt, erklärte Kuratorin Brattig. Viele der Modelle passten nur auf Steegers zierliche 60cm-Taille. Auch in den Idealmaßen ist die türkische Modeszene durchaus westlich orientiert.

Istanbul ist Kulturhauptstadt 2010
MAKK-Direktorin Petra Hesse sieht die Ausstellung als “Kölner Beitrag zu dem Jahr, in dem Istanbul europäische Kulturhauptstadt ist“ – und Köln leider nicht. Ausstellung und Katalog sind zweisprachig, deutsch und türkisch. „Istanbul Fashion“ sei bundesweit die erste Ausstellung türkischer Mode, so Kuratorin Brattig. Heute Abend eröffnet „Istanbul Fashion“ mit einer Vernissage. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Mustafa Kemal Basa, türkischer Generalkonsul in Köln, werden Grußworte sprechen.


Foto oben: Kleider der Designerin Bahar Korçan
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Infobox
„Istanbul Fashion“
6. November 2010 bis 30. Januar 2011
Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule
Köln-Innenstadt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
am ersten Sonntag im Monat ab 10 Uhr
am ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr

Eintritt Sonderausstellung: 4,50 Euro, ermäßigt 3 Euro
in Kombination mit der Dauerausstellung 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
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Alexandra Spürk für report-k.de/Kölns Internetzeitung

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