Der Direktor des Museum Ludwig Kaspar König in der Artothek in der Ausstellung "pieces" von Valerie Krause

Auf der Empore gibt es weiße Wände und wenn man die Treppe hochsteigt denkt man sich, och da ist ja gar nichts. Erst beim zurückgehen fällt der Blick auf ein Foto, das ist nicht im Rahmen, sondern einfach auf die Wand kaschiert.  Es zeigt einen Menschen von oben, der schwimmt. Aber wo schwimmt er hin, ins tiefe Weiß der Wand oder kann er das Bild gar nicht verlassen. Ein Bild, viele Gedanken, Empfindungen, erinnere ich mich an eine Situation die ich auch so erlebt hat. So gelingt es Valerie Krause Menschen mit ihrer Kunst ans Nachdenken zu bringen. Auch im Erdgeschoß der Artothek gelingt es ihr mit ihren Arbeiten, trotz Vernissagengetümmel Momente der, wie es Nane Dinges, Leiterin der Kölner artothek beschreibt, Klarheit und Konzentration hervorzurufen.

Der Tisch, ein Bein fehlt, gehalten von Metallleisten, wie sie handelsüblich in Baumärkten für Ständerwerkwände vertrieben werden. Auf den ersten Blick banal, beim zweiten Blick, beim sich Einlassen, nach dem Einschalten des Kopfes, fängt man an zu assoziieren, gedanklich und emotional.  Empfindungen in eine Form bringen, die Empfindung hervorruft, so das Credo der jungen Künstlerin für ihre Kunst. Die Formen sieht Valerie Krause im Alltag, Straße, See, überall, ihr Skizzenbuch die Fotografie. Aber nicht nur draußen, auch ihr Atelier ist Inspirationsquelle. Die Arbeiten stehen dort und erzeugen neue Arbeiten.

Valerie Krause freut sich über den Preis und erklärt „Alleine hätte ich den Katalog nicht gestemmt.“ Ihre Arbeiten mache sie nicht für den Kunstmarkt, sagt sie gegenüber report-k.de, schließlich wisse man als Künstler nicht, wer der Empfänger ist und wenn man nach dem Kunstmarkt schiele mache man nichts Eigenes. Selbstbewußt zeigt sich die junge Künstlerin indem sie sagt, dass sie davon überzeugt sei einen Kreis Menschen zu finden, der sich für ihre Kunst interessiere und diese rezipiere.

Valerie Krause hat in Düsseldorf Kunst studiert. Die Ausstellung trägt den Titel “Pièces” und ist sehenswert.


Heute wurde die Ausstellung eröffnet

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Galerie Holtmann.
02. Juli 2009 bis 22. August 2009
Artothek – Raum für junge Kunst
Am Hof 50
Köln-Innenstadt
Montags bis donnerstags von 13 bis 19 Uhr
Freitags von 10 bis 17 Uhr

[ag]