Das Stifterehepaar präferiert einen Entwurf des Kölner Architekten Kottmaier, der unter anderem auch schon das neue Kölner Polizeipräsidium entworfen hat. Nach dem Gestaltungswettbewerb einigte man sich Ende April unter der Führung des Berliner Architekturbüros „Raumzeit“, den Wettbewerbssieger und den Entwurf Kottmaiers gemeinschaftlich weiterzuentwickeln. Unter diesen Vorraussetzungen hatte auch der Kölner Rat am 5. Mai diesen Jahres die Schenkung angenommen. Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma dankte allen Beteiligten für den breiten Konsens den man erreicht habe.

Vor zwei Tagen nun kündigten das Stifterehepaar die Vereinbarung mit dem Büro „Raumzeit“ einseitig und teilte dies auch der Kölner Kulturverwaltung mit. Die Stadtverwaltung so Sprecher Gregor Timmer, bemühe sich derzeit um eine Lösung und spreche mit allen Seiten, auch aus Politik und Verwaltung. Wie es nun weitergeht ist offen. Sollte das Stifterehepaar auf seiner Präferenz beharren, dann müsste dies zur Aussprache in den Rat, denn der Rat hatte die Schenkung auf der Basis des Kompromisses angenommen.

Im Büro Raumzeit fühlt man sich vor den Kopf gestossen, so formulierte es der Architekt Friedrich Tuzcek, denn die Kündigung erreichte die Berliner Architekten mit nur spärlicher Begründung. Man bedauere, dass die Stifter das für das Büro Raumzeit wichtige und tolle Projekt jetzt aufgekündigt haben. Das Stifterehepaar habe man einmal getroffen und die Begegnung wäre freundlich verlaufen, so Architekt Tuczek. Mit der Stiftung selbst und der Arbeitsgemeinschaft habe man sich immer bemüht einen Weg zu finden, auch wenn die Bedingungen manchmal schwierig gewesen seien, erklärt Tuczek. Und die Berliner senden ein eindeutiges Signal, dass man dennoch immer noch an einer Zusammenarbeit interessiert ist.

Durch die einseitige Kündigung ist eine schwierige Situation entstanden, vor allen Dingen weil das Projekt in allen Gremien schon so weit vorangeschritten ist.

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