Weil der Nachwuchs gestern in der zweiten Mannschaft gebraucht wurde, mussten in Portugal die etablierten Bundesligakräfte antreten. Da taten sich anfangs jedoch gegen die beweglichen, aber technisch und körperlich unterlegenen Portugiesen schwerer als geplant. Das Team von Trainer Ricardo Santos ging vor 1.152 Zuschauern nicht nur 1:0 in Führung. Sondern XICO Andebol fand die Lücken in der Gummersbacher Defensive und erkämpfte sich gegen den haushohen Favoriten bis zur Pause sogar einen Rückstand von nur drei Toren: 18:15. Nach den ersten 30 Minuten, in denen der VfL nach dem Treffer von Josip Valcic zum 15:9 zeitweise schon mit sechs Toren in Front lag, baute der Titelverteidiger die Führung aber konsequenter aus. Jörg Lützelberger traf Mitte der zweiten Hälfte zum 26:19 und Adrian Pfahl stellte mit seinem sechsten Tor zum 29:19 erstmals einen Abstand von zehn Toren her. Auf der anderen Seite gestatteten die Gummersbacher den Gästen aber immer wieder Tore – etwa durch Tiago Silva oder Tiago Magalhaes, die mit jeweils sechs erfolgreichen Abschlüssen besten Werfer von XICO.

Der Sieg geriet dadurch selbstverständlich nicht mehr in Gefahr. Mit 39:27 setzte sich der VfL Gummersbach am Ende im Rückspiel gegen XICO Andebol durch und zieht nach 78:47 Toren aus beiden Spielen schließlich in das Viertelfinale des internationalen Wettbewerbs ein. "Der Gegner hatte durchaus seine Qualitäten. Entsprechend ernst haben wir sie auch genommen. Ich hatte von meinen Spielern nach der Niederlage in Magdeburg aber mehr gefordert als nur einen Sieg. Sie sollten einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen. Das ist leider nur zum Teil gelungen. 15 Tore in der ersten Halbzeit und zwölf in der zweiten Hälfte zu bekommen, ist eindeutig zu viel. Wir müssen hinten viel aggressiver werden. Vorne liegt unser Problem wirklich nicht. Zufrieden bin ich dennoch, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind. Wir wollen den Titel schließlich verteidigen", erklärte Sead Hasanefendic, Trainer VfL Gummersbach. Die Runde der letzten acht findet an den Wochenenden 26./27. März und 2./3. April statt. Mit wem es der VfL auf dem Weg zur Titelverteidigung dann zu tun bekommt, wird in den kommenden Tagen ausgelost.

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