Köln, 12.8.2007, 9:30 Uhr > Mit dem Rheinland-Pokal der Sparkasse KölnBonn steht mit 155.000 Euro dotiert wieder ein Spitzenrenntag auf dem Programm des Weidenpescher Rennvereins am heutigen Sonntag. Zwar hat es, glaubt man Medienberichten, Schwierigkeiten gegeben das Hauptrennen des Tages mit Startern zu füllen, hat man jetzt ein hochklassiges Starterfeld zusammen. Um 17:15 Uhr werden die sechs Top-Pferde auf die 2400 m lange Bahn gehen.
                     
„Frankie“ ante portas, so beschreibt der Kölner Rennverein den Auftritt des Jockeys Lanfranco Dettori auf Laverock im Weidenpescher Park. Im Rheinland-Pokal der Sparkasse KölnBonn scheint die heimische Crew allerdings alles andere als chancenlos. Man kann darüber streiten, ob er nun der beste Jockey der Welt ist. Dass aber Lanfranco Dettori zu den Besten seines Fachs zählt, darin sind sich alle Experten einig. Ebenso gibt es eine breite Übereinstimmung darin, dass er, was Charisma, Sinn für Show und Eloquenz und alles andere, was zu einem echten Medienstar gehört, von keinem anderen überboten wird. Egal, auf welchem Kontinent.

Wenn der Italiener, schon sein Vater Gianfranco war ein begnadeter Jockey, am Sonntag nun nach Köln zum Rheinland-Pokal der Sparkasse KölnBonn (17.15 Uhr) kommt, dann ist das ein Highlight im Highlight. So oft sieht man ihn ja schließlich nicht in Deutschland, gleichwohl er gerade in Köln eine ganz hervorragende sportliche Bilanz vorweisen kann. Mit  Erfolgen in großen und größten Prüfungen, inklusive dem Preis von Europa. Was ihm in seiner Sammlung noch fehlt, ist der Rheinland-Pokal der Sparkasse KölnBonn, das große Sommerereignis im Weidenpescher Park schlechthin, mit Status Gruppe I, einer Dotierung von 155.000 EUR und über 2400 Meter führend. Wenn Lanfranco Dettori diese Lücke am Sonntag schließen würde, wäre das sicher keine Sensation. Der vom Italo-Briten – schon seine Lehrzeit absolvierte er auf der Insel beim hier ansässigen Landsmann Luca Cumani – zu reitende Laverock ist schließlich ein europäisches Spitzenpferd. Frührer war der fünfjährige Hengst in Frankreich zu Hause, inzwischen gehört er zur Godolphin-Elite-Truppe bei Trainer Saeed Bin Suroor in Newmarket in England.

Hier hat Sheikh Mohammed Al Maktoum seine besten Rennpferde zusammengezogen. Obgleich es diese Ansammlung von Supervollblütern keineswegs schon übermäßig lange gibt, so ist die schlicht blaue Rennfarbe in der  Welt des Turfs bereits so legendär wie das Blau der Schalker hierzulande im Fußball. Im Übrigen sah man „blau“ im vergangenen Jahr im Preis der Sparkasse KölnBonn schon siegen, und zwar mit dem Schimmel Cherry Mix. Dessen Reiter hieß damals allerdings Kerrin McEvoy, während „Frankie“, wie er in England und sogar weltweit nur genannt wird, zur gleichen Stunde in Deauville im Sattel saß. Und im Übrigen den renommierten Prix Jacques le Marois  gewann.

Dass „blau“ auch diesmal zum Zuge kommt, wollen fünf heimische Gegner verhindern. Von ihnen ist Saddex (Jockey Torsten Mundry) nach Form der stärkste. Seinen Erfolg im Frühjahr im Gerling-Preis übertraf der von Peter Rau im westfälischen Warendorf trainierte Vierjährige danach noch im international besetzten Grand Prix de Chantilly in Frankreich. Obendrein hat Trainer Peter Rau mit Egerton (Eduardo Pedroza) noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer, das im vergangenen Jahr um ein Haar den Preis von Europa gewonnen hätte.

Natürlich geht außerdem keine Rechnung ohne Bussoni (Andreas Helfenbein). An sich ist er zwar „gelernter“ Steher, also ein Pferd für Distanzen von 3000 Meter an aufwärts. Neuerdings jedoch wusste  Hans Albert Blume, der in Rath-Heumar hinter der großen Mauer des Gestüts Röttgen seine Schützlinge vorbereitet, ihn auch in der Grand-Prix-Szene vollends zu etablieren. Sein letzter Sieg datiert vom 14. Juli. Am französischen Nationalfeiertag gewann er den Prix Maurice de Nieuil auf der Pariser Prachtbahn Longchamp. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist sicher First Stream (Andreas Suborics), der einzige Dreijährige im Feld. Weshalb er auch als einziger 54 Kilo anstatt 60 Kilo trägt. Mario Hofer trainiert ihn im Krefelder Stadtwald, und dass er vor ein paar Wochen im Düsseldorfer Deutschlandpreis u.a. schon vor Egerton und Oriental Tiger (Adrie de Vries) endete, spricht natürlich nur für ihn.

Oriental Tiger hingegen ist das Sorgenkind seines Trainers Uwe Ostmann. Das Galoppiervermögen ist zwar gewaltig. Doch weiß man zugleich, dass Oriental Tiger ein wirklich schwieriger Kantonist ist. Ohne das drastische Wegbrechen im vergangenen Jahr im Tribünenbogen wäre er im Preis von Europa aller Wahrscheinlichkeit nach weit vorne gelandet, wenn er ihn nicht sogar gewonnen hätte.

Ungeachtet des kleinen Feldes darf man ohne Übertreibung von einem Klassefeld sprechen. Alles Weitere, was Moderator Daniel Delius dem Kölner Publikum sowie den Gästen der Sparkasse KölnBonn an Sportlichem noch offerieren kann, ist ebenfalls klasse. Wie etwa das Sparkasse KölnBonn – BBAG – Auktionsrennen (15.35 Uhr) mit einer Gesamtdotierung von 50.000 EUR und neun hoffnungsvollen Zweijährigen am Ablauf. Dann gibt es noch die Wettchance des Tages in der KölnBonner Meile: Preis der Sparkasse KölnBonn (16.10 Uhr)  mit garantierten 30.000 EUR Auszahlung in der Viererwette. Daneben ist die RheinEstate-Trophy (16.40 Uhr) ein glänzend besetzter  Ausgleich I. Zehn Rennen stehen insgesamt auf der Karte. Neben dem Hauptereignis des Tages wird noch eine ganze Reihe anderer Kölner Rennen in der Pferderennsendung des DSF von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr live zu sehen sein.

Mittlerweile zählen wir bereits den dritten Rheinlandpokal unter Schirmherrschaft der Sparkasse KölnBonn. Im ersten Jahr des Zusammenfindens zwischen dem Kölner Renn-Verein und den städtischen Bankern firmierte man bekanntlich ja noch unter Stadtsparkasse Köln. Doch die  Reit-Ponys für alle Kleinen unter den Rennbahnbesuchern waren von Anfang an schon dabei. Und sie sind selbstverständlich erneut Teil des großen Kinderprogramms, welches die Sparkasse KölnBonn abermals für alle kleinen Rennbahnbesucher am Sonntag auflegt.

Die Erstplatzierten des Rheinland Pokals seit 1992

Rheinland Pokal der Sparkasse KölnBonn (Gr.I)
Jahr Pferd Reiter
1992 Tel Quel M.J.Kinane
1993 Monsun M.J.Kinane
1994 River North K.Ddarley
1995 Wind in her hair R.Hils
1996 Luso M.J.Kinane
1997 Catiano A.Starke
1998 Luso D.Holland
1999 Ungaro A.Starke
2000 Catella T.Hellier
2001 Sabiango A.Suborics
2002 Yavana’s Pace K.Dalgleish
2003 Dai Jin O.Peslier
2004 Albanova T.Hellier
2005 Darslam T.Hellier
2006 Cherry Mix K.McEvoy

Galopprennbahn Köln-Weidenpesch
Rheinland-Pokal der Sparkasse KölnBonn

Erster Start: 14.00 Uhr
Letztes Rennen: 18.45 Uhr
Kölner Renn-Verein 1897 e.V.
Rennbahnstr. 152
50737 Köln
www.koeln-galopp.de

Weidenpescher Rennpark: Die 11 Gruppe Rennen
Datum Gruppe Rennen Dotierung
So.01.04. III JAXX Grand Prix Aufgalopp   € 50.000
So.22.04. II 72. Gerling-Preis € 65.000
So.06.05. II Mehl-Mühlens-Rennens     € 165.000
So.06.05. II Schwarzgold_Rennen € 65.000
So.10.06. II 172. Oppenheim-Union-Rennen   € 100.000
So.05.08. III Oppenheim-Pramerica-Meile € 50.000
So.12.08. I Rheinland-Pokal d.Sparkasse KoelnBonn € 155.000
So.23.09. I IVG Preis von Europa € 160.000
So.23.09. II Große Europa-Meile     € 65.000
So.14.10. III Preiß des Winterfavoriten € 155.000
So.05.11. III Koelner Herbst-Stuten-Meile   € 50.000

 
[ag; Quelle und Foto: Rennverein; eigene Recherchen]